Die Kehrseite der digitalen Bankgeschäfte
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In Deutschland agiert ING als reine Direktbank. Bild: Wolfgang Eilmes
Die Niederlande zahlen weitgehend digital. Bargeld ist rar, Banken schließen massenweise Filialen. Die Notenbank berichtet: Jeder Sechste ist überfordert. Und bei ING lag gerade beinahe einen Tag lang das System platt.
„Zeitweise nicht verfügbar“ – diese Anzeige ihrer Bank-App erschien am Mittwoch den Tag über auf dem Mobiltelefon einer Amsterdamer Künstlerin und Selbständigen. Große Aufregung, denn sie prüfte ihre Auftragsabwicklung über die App der niederländischen ING. Mit ihr warteten Millionen ING-Kunden auf Zugang über Telefon oder Website. Die Ungewissheit, wie lange es dauern würde, führte zu Unmut im realen Leben wie auf den sozialen Medien. Am Ende lag das System mehr als zwölf Stunden platt.
Kunden konnten weiterhin per Karte zahlen und Geld abheben. In den immer stärker digitalisierten Niederlanden war der Vorfall dennoch ein großes Thema – zumal beim Marktführer, und das einen Tag vor der Bilanzvorlage. „Das ist natürlich sehr schmerzlich, gerade für eine Bank, die sich als sehr digital ausgibt – 58 Prozent unserer Kunden wickeln ihre Geschäfte nur über die Mobil-Bank ab“, sagte Vorstandsvorsitzender Steven van Rijswijk am Donnerstag vor Journalisten in Amsterdam. „Wir sind sehr unglücklich darüber.“ Verantwortlich war den Angaben zufolge eine interne Störung, nicht etwa ein Cyberangriff von außen.
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