Südostasien hebt Zinsen an
- Aktualisiert am
Niedrige Wechselkurse und hohe Inflation zwingen die Notenbanken zum Handeln. Die Investitionen aber dürfen sie nicht abklemmen, denn die Region braucht Arbeit.
Die steigenden Leitzinsen haben auch Asien erreicht. Südostasiens größte Volkswirtschaft Indonesien und die Philippinen hoben den Leitzins weiter an, Vietnam überraschte mit einem ersten großen Zinssprung, und der Finanzplatz Singapur steht einer rasch steigenden Teuerung gegenüber.
Südostasien folgt mit den Zinsschritten auch den deutlichen Kommentaren der amerikanischen Notenbank; zu groß darf das Zinsgefälle nicht werden, da schon jetzt sehr viel Geld aus der Region abfließt. Die Bank Indonesia entschied sich zu einem Anheben des Leitzinses um 50 Basispunkte auf nun 4,25 Prozent. Bei einer erwarteten Wachstumsrate von 5,5 Prozent dürfte die Inflationsrate auf 6 Prozent schnellen. Die Bangko Sentral ng Pilipinas unternahm einen weiteren Zinsschritt derselben Höhe auf einen Leitzins von nun 4,25 Prozent. Seit Mai hat sie das Geld nun um 225 Basispunkte verteuert. Erstmals seit 2011 hat auch die State Bank of Vietnam (SBV) den Leitzins angehoben: Zum Ende der Woche stieg er um gleich einen vollen Prozentpunkt auf nun 5 Prozent. 2011 hatte der Leitzins in Vietnam noch bei 11 Prozent gelegen. Chua Han Teng, Volkswirt der Singapurer DBS Group, erwartet weitere Zinsschritte: „Schlüsselfaktoren sind der Wunsch, den Abwertungsdruck im Umfeld steigender Preise aufzuhalten und der geringere Bedarf einer sehr aggressiven und lockeren Geldpolitik angesichts der robusten Erholung von der Pandemie.“
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