Hochhäuser in Frankfurt: Der Blick auf die Bankentürme ist positiv, der auf die Zinsen äußerst negativ. Bild: Wonge Bergmann
Wenn ihre Bank Negativzinsen einführt, reagieren Kunden sehr unterschiedlich: Die Spanne reicht von Ertragen über Flüchten bis zu allerhand Tricks.
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Für viele Bankkunden werden Negativzinsen gerade von einem Phänomen, das man aus den Medien kennt, zu einem ganz handfesten Problem. Viele Institute senken die Freibeträge auf 50.000 Euro oder weniger und sprechen auch Bestandskunden an. In immer mehr Beratungsgesprächen von Banken geht es deshalb darum: Lässt der Bankkunde sich darauf ein, einen Vertrag über ein sogenanntes Verwahrentgelt zu unterschreiben? Oder wechselt er die Bank? Hebt er das Geld ab, und bewahrt es in einem Schließfach auf? Oder schichtet er es in andere Anlageprodukte um?
Eine Bankkundin aus Berlin schildert das so. Sie sollte für ihr Erspartes, das aus einer Abfindung stammte, bei der Commerzbank Negativzinsen zahlen: 0,7 Prozent für alles oberhalb von 100.000 Euro. Das wären beispielsweise 700 Euro im Jahr bei 200.000 Euro. Sie sagt: „Das war mir zu viel.“ Sie sei „ein sehr bürgerlicher Mensch“, habe sich immer an die Regeln gehalten, habe gespart – aber das gehe ihr jetzt „gegen den Strich“; fürs Ersparte auch noch zu zahlen. Sie habe vor einigen Wochen einen Termin bei der Bank vereinbart und jetzt noch mal. Die Bank sei auf Drängen runtergegangen mit dem Zinssatz, von 0,7 auf 0,5 Prozent. Zuletzt habe der Bankberater gesagt, sie solle das mal lieber unterschreiben, demnächst werde die Freigrenze auf 50.000 Euro abgesenkt und dann werde es für sie noch teurer.
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