Warum Sie von diesem windigen Investment die Finger lassen sollten
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Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick: Windkraftanlagen im Emsland Bild: Martin Kirchner/laif
Überall in Deutschland sprießen Windkraftanlagen aus dem Boden – zum Teil finanziert von Privatpersonen, die ihr Einkommen aufbessern wollen. Warum das für Anleger ein „windiges“ Investment sein kann.
Ich bin mit dem Rad zurzeit auf großer Fahrt. Es geht einmal rund um den Pudding, wie es im Norden heißt, also 5000 Kilometer um Deutschland herum. In den vergangenen Tagen bin ich durchs Emsland und Ostfriesland geradelt. Die Landstriche sind flach wie Pfannenkuchen, die Intelligenz der Leute liegt, wie böse Zungen behaupten, zum Teil unter dem Meeresspiegel, aber wenn es um das Abgreifen von Subventionen geht, sind die Emsländer und Friesen bauernschlaue Köppe. Die „Verspargelung“ des Nordens mit Windrädern ist – mit Verlaub gesagt – eine fürchterliche Verschandelung schönster Landschaften, doch sobald es ums liebe Geld geht, werden auch grüne Herzen am helllichten Tage tiefschwarz. Darf ich Ihnen die Gründe an folgendem Beispiel erläutern?
Eine rote Socke, 70 Jahre jung, überzeugter Achtundsechziger, hat ordentlich geerbt, und das Geld ist zum großen Teil in grüne Anlagen geflossen. Er hat ein Bauernhaus auf Vordermann gebracht, und das Anwesen ist heute 500.000 bis 600.000 Euro wert. Außerdem stecken im Depot einer blauen Bank rund 700.000 Euro in grünen Anleihen und Aktien. Die Papiere haben sich aber in jüngster Zeit nicht so entwickelt, wie sich der Mann das vorgestellt hat – Umwelt hin, Umwelt her. Das wurmt ihn, und weil die Rente des ehemaligen Aktivisten bescheiden ist, ist dem Mann wie in alten Zeiten „spontan“ die Idee gekommen, eine Windkraftanlage auf Pump zu kaufen.
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