Wie Anleger ihre Gefühle in den Griff bekommen
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Gerade in Krisenzeiten lassen sich Anleger leicht verunsichern. Bild: Getty
Das Coronavirus sorgt für fallende Aktienkurse. Doch Panik ist auch auf dem Finanzmarkt kein guter Ratgeber. Unser Autor erklärt, wie Anleger sich in Krisen verhalten sollten.
Der nachhaltige Erfolg bei Geldanlagen hängt von zwei Dingen ab. Das ist auf der einen Seite die Strategie, auf der anderen die Disziplin. Von diesen Tugenden ist bei vielen Anlegern zurzeit nicht viel zu spüren. Das heftige Erdbeben an den Börsen hat die Menschen dermaßen in Angst und Schrecken versetzt, dass viele Vermögenspläne nur noch Schall und Rauch sind. Die Panik ist nicht aufzuhalten, doch die Sorgen erscheinen mir unnötig wie ein Kropf. Erstens gehören Krisen zum Alltag, und zweitens können Anleger, die ihr Vermögen streuen und ihren Prinzipien treu bleiben, kaum unter die Räder geraten. Das wird an folgendem Beispiel deutlich.
Ein Anleger ist 70 Jahre alt, und seine Frau ist 65 Jahre jung. Das Ehepaar wohnt in einem schuldenfreien Eigen-heim, das 600.000 Euro wert ist. Die monatlichen Pensionen und Renten summieren sich nach Steuern auf 5000 Euro. In dem Depot liegen Anleihen im Umfang von 300.000 Euro. Die Aktien waren vor zwei Wochen rund 500.000 Euro wert, jetzt sind es noch 450.000 Euro, also 10 Prozent weniger. Das Vermögen sollte Anlass sein, um den Lebensabend in vollen Zügen genießen zu können, aber davon sind die beiden Anleger momentan Lichtjahre entfernt. Sie haben Angst, dass der Wert der Aktien weiter sinkt, und sie haben das Gefühl, in Kürze zu verarmen. Das ist bei nüchterner Betrachtung der Lage zwar Unfug, doch wie können die Anleger ihre Gefühle in den Griff bekommen? Die Antwort ist einfach, aber die Umsetzung ist schwierig. Die Herrschaften sollten Bilanz ziehen, wie viel Geld sie besitzen, und sich anschließend, das ist kein Scherz, in Therapie begeben, um ihre Ängste besiegen zu können. Fangen wir mit dem logischen Teil der Übung an.
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