https://www.faz.net/aktuell/finanzen/meine-finanzen/sparen-und-geld-anlegen/nachrichten/neues-portal-meine-finanzen-das-richtige-depot-ist-ganz-einfach-12219963.html

Neues Portal „Meine Finanzen“ : Das richtige Depot ist ganz einfach

Bild: picture-alliance / dieKLEINERT.d

Für die richtige Geldanlage gibt es komplizierte Regeln. Doch die Universität Mannheim hat festgestellt: Mit einfachen kommt man oft genauso weit. So geht’s.

          2 Min.

          Eigentlich. Eigentlich sollten fast alle Deutschen ihr Geld besser verteilen: ein bisschen aufs Tagesgeld und ein bisschen in Aktien, ein bisschen in Anleihen und ein bisschen in Rohstoffe. Das weiß jeder. Aber wie viel Geld soll wo hin? Das wirkt im ersten Moment recht kompliziert. Doch ein Forscherteam der Universität Mannheim macht Mut: simple Daumenregeln reichen schon.

          Patrick Bernau
          Verantwortlicher Redakteur für Wirtschaft und „Wert“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

          Klar ist: Das Geld gut zu verteilen, das hilft. Normalerweise sind Geldanlagen ja umso riskanter, je mehr Rendite sie bringen. In aggressiveren Geldanlagen ist zwar die durchschnittliche Gewinn höher, dafür schwankt der Gewinn auch viel heftiger – so dass auch die Verlustgefahren immer größer werden. Das können Anleger aber bekämpfen, indem  sie möglichst viele möglichst unterschiedliche Wertpapiere kaufen. Dann macht eines Verlust, das andere Gewinn – der Vermögenswert stabilisiert sich, aber im Durchschnitt bekommt der Anleger die höhere Rendite der riskanteren Anlagen. Das ist das Prinzip der Diversifikation, wie Experten es nennen.

          Der Ökonom Harry Markowitz bekam sogar einen Nobelpreis für eine komplizierte Formel, mit der Anleger ausrechnen können, welche unterschiedlichen Wertpapiere sie brauchen. Doch sie ist so kompliziert, dass der Nobelpreisträger selbst einst eingestand, sie selbst nicht verwendet zu haben. Er hat seine Geldaufteilung über den Daumen gepeilt.

          Einfache Regeln sind genauso gut wie komplizierte

          Das ist gar nicht so falsch. Ein Team um den Mannheimer Finanzprofessor Martin Weber prüft immer wieder die unterschiedlichsten Regeln, nach denen man sein Geld aufteilen kann. Gerade haben sie die neueste Serie ihrer Untersuchung abgeschlossen. Und sie haben bestätigt: Die einfachen Regeln sind nicht schlechter als alle komplizierten. Schon wer das Geld einfach gleichmäßig auf die unterschiedlichen Anlagen aufteilt, kommt sehr weit.

          Dabei gibt es aber eine wichtige Regel: Die Geldanlagen müssen möglichst unterschiedlich sein. Es hilft nichts, das Geld gleichmäßig auf die Aktien von Volkswagen, Daimler und BMW zu verteilen – wenn eine Autokrise kommt, sinken trotzdem alle Kurse.

          Möglichst viele unterschiedliche Typen von Geldanlagen

          Stattdessen sollten Anleger ihr Geld auf möglichst viele unterschiedliche Kategorien verteilen, aus möglichst vielen Regionen der Erde, am besten sogar in günstige Fonds, zum Beispiel Indexfonds (ETF), weil Fonds das Geld ihrerseits wieder auf viele Wertpapiere verteilen.

          Dafür gibt es zwei Varianten. Die etwas schwierigere ist: Stellen Sie sich ein Depot zusammen, das zu Ihren Nerven passt. Dabei hilft unser Schwerpunkt „Das perfekte Depot“.

          Die einfache Variante ist: Kaufen Sie Indexfonds aus unterschiedlichen Kategorien. Kaufen Sie so viele wie möglich, aber stecken Sie in jeden mindestens 1000 Euro, damit sich der Kauf auch lohnt. Einige Beispiele zeigen wir hier.

          Weitere Themen

          Topmeldungen

          Auf dem Weg: Ein ICE verlässt den Frankfurter Hauptbahnhof.

          Geldsegen für die Schiene : Die Bahn im Glück – und im Zugzwang

          Die Deutsche Bahn musste tief sinken, damit die Politik den Ernst ihrer Lage erkennt. Doch bald fließt das Geld, dann gibt es für Verspätungen und unzufriedene Kunden keine Ausreden mehr.
          Carbonara aus Italien? Laut einem italienischen Professor stammt das Gericht eigentlich aus Chicago.

          Italienische Traditionsküche : Kommt die Carbonara aus Amerika?

          Carbonara aus Illinois, Parmesan aus Wisconsin: Ein italienischer Professor für Geschichte der Ernährung behauptet, dass viele traditionelle italienische Speisen gar nicht aus Italien kommen. Die Aufregung ist groß.
          Eine Lehrerin schreibt in einer Grundschule in Baden-Württemberg Wörter an eine Tafel.

          Baden-Württemberg : Lehrer sollen künftig mehr arbeiten

          Die baden-württembergische Kultusministerin Theresa Schopper will mit einem Maßnahmenpaket den Lehrkräftemangel bekämpfen. Darunter wird wohl die „Work-Life-Balance“ der Lehrer leiden.

          Newsletter

          Immer auf dem Laufenden Sie haben Post! Die wichtigsten Nachrichten direkt in Ihre Mailbox. Sie können bis zu 5 Newsletter gleichzeitig auswählen Es ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen Sie es erneut.
          Vielen Dank für Ihr Interesse an den F.A.Z.-Newslettern. Sie erhalten in wenigen Minuten eine E-Mail, um Ihre Newsletterbestellung zu bestätigen.