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Comdirect-Studie : Jüngere und Männer achten besonders auf ihr Geld

Gute Voraussetzungen: Ein Junge zählt sein gespartes Taschengeld. Bild: Picture-Alliance

Eine Studie mit überraschenden Ergebnissen: Während sich ein Siebtel der Deutschen gar nicht für seine Geldanlagen interessiert, überprüft ein Fünftel Sparbuch & Co. Auch mit manchem Vorurteil muss aufgeräumt werden.

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          Münzen und Banknoten können einen Menschen nicht wirklich glücklich machen, selbst wenn sie bergeweise vorhanden sind. Aber bisweilen helfen sie dabei vielleicht schon ein wenig. Und wie wichtig ausreichende finanzielle Mittel und auch die richtige Vorsorge für das Alter sind, kann man überall auf der Welt sehen und hören.

          Kerstin Papon
          Redakteurin in der Wirtschaft.

          Dennoch zeigt sich jeder siebte Deutsche offenbar völlig desinteressiert, wenn es um seine persönlichen Finanzen geht. Rund 14 Prozent der Bundesbürger beschäftigen sich nie mit ihrem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto und kümmern sich ebenfalls nicht um ihre Fonds und anderen Wertpapiere – was in einigen Marktphasen besonders riskant sein kann. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage von Comdirect.

          Die erfreuliche Kehrseite der Medaille: Rund ein Fünftel der Befragten überprüft seine Anlagen demnach immerhin einmal, zweimal oder auch mehrmals im Jahr. Und fast ein Viertel der Bundesbürger setze sich mit seinem Geld sogar täglich oder mehrmals in der Woche auseinander, heißt es von der Direktbank. Hier kann das Pendel gleichwohl auch in das andere Extrem ausschlagen. Nämlich dann, wenn sich zum Leidwesen vieler Angehöriger und Freunde alles nur noch ums Geld und die richtige Anlage dreht.

          Die Umfrage der Comdirect zeigt zudem, dass sich Männer häufiger mit ihren Finanzen beschäftigen als Frauen. Während sich rund 28 Prozent der Herren täglich oder zumindest mehrmals in der Woche um ihr Geld kümmern, tun dies bei den Damen nur etwa 19 Prozent. Dabei sei gerade für Frauen das Risiko der Altersarmut besonders groß, weil es bei ihnen durch die Erziehung und Betreuung der Kinder noch immer häufiger zu Brüchen in ihrer Erwerbsbiographie komme als bei Männern, sagen die Finanzfachleute von Comdirect. Dies kann durch Teilzeitarbeit geschehen oder sogar durch die zeitweise Aufgabe des Berufs. Ein zusätzlicher Grund kann die Pflege von Familienangehörigen sein.

          Im Oktober wurde weniger gespart

          Ein weiteres Ergebnis der Umfrage legt nahe, dass man vielleicht zuweilen mit dem einen oder auch anderen Vorurteil aufräumen sollte. Denn offensichtlich kümmern sich Jüngere weit mehr um ihre Finanzen, als es Ältere tun. Obwohl gerade der jungen Generation nachgesagt werde, sich zu wenig mit ihrer Geldanlage zu beschäftigen, setzten sich 34 Prozent der 18 bis 29 Jahre alten Anleger Tag für Tag oder mehrmals in der Woche mit ihren Konten oder den Wertpapieranlagen auseinander, heißt es von Comdirect.

          Im Alter von 40 bis 49 Jahren hingegen blicken demnach nur 23 Prozent der Deutschen so häufig auf ihre Finanzen. Sicherlich müsse man sich nicht unbedingt täglich um sein Geld und die Anlagen kümmern, stellen die Fachleute der Direktbank weiter fest. Dass sich jedoch hierzulande jeder Siebte gar nicht mit diesem wichtigen Thema beschäftige, könne mitunter fatale Folgen für die persönliche Altersvorsorge haben.

          Insgesamt haben die Deutschen im Monat Oktober weniger gespart als noch im Monat zuvor. Das zeigt der aktuelle Spar- und Anlageindex von Comdirect, der auf einer repräsentativen Befragung von 1600 Bürgern beruht. Demnach hat jeder Deutsche im Oktober im Durchschnitt rund 101 Euro auf die hohe Kante gelegt. Im September waren es dagegen noch 110 Euro. Mehr als die Hälfte der Befragten – rund 56 Prozent – ließ ihr Geld auf dem Girokonto liegen oder überwies es auf das Sparbuch. Ein gutes Drittel der Bundesbürger nutzte ein Tagesgeldkonto oder einen Bausparvertrag. Und rund 27 Prozent der Umfrageteilnehmer setzten dagegen auf Bargeld.

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