Wohnen : Immer weniger Deutsche sparen fürs Haus
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Neue Wohnhäuser mit Eigentumswohnungen: Die Deutschen sparen immer weniger für das Wohneigentum. Bild: dpa
Die Deutschen sparen immer weniger für das Wohneigentum. Das hängt auch mit dem Preisanstieg an den Immobilienmärkten zusammen.
Die Deutschen sparen immer weniger für das Wohneigentum. Wie aus der aktuellen Sommerumfrage des Verbandes der Privaten Bausparkassen hervorgeht, gaben von den befragten 2000 Bundesbürgern 29 Prozent das eigene Haus oder die eigene Wohnung als Sparmotiv an. Im Frühjahr waren es noch 35 Prozent. Der aktuelle Wert sei der niedrigste Stand seit 20 Jahren, teilte der Verband mit.
„Mini-Bauzinsen einerseits und Mini-Sparzinsen andererseits verlocken viele Bau- und Kaufwillige offensichtlich zu der Annahme, sich das Vorsparen zu sparen und alles auf die Karte Verschuldung setzen zu können“, lautete die Erklärung von Bernd Hertweck, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Privaten Bausparkassen und der Wüstenrot Bausparkasse. Im Frühjahr 2018 hatte der Verband einen Umfragewert von damals noch 37 Prozent für Wohneigentum als wichtigstes Sparmotiv als besorgniserregend eingeordnet, weil schon dieser Wert seinerzeit einen historischen Tiefstand dargestellt hatte.
Hertwecks Vorgänger an der Spitze des Verbands, Andreas J. Zehnder, hatte auf eine andere Ursache verwiesen: den Preisanstieg an den Immobilienmärkten in den Ballungszentren. Bezahlbarer Wohnraum ist seitdem noch knapper geworden, so dass die für viele Normalverdiener in Großstädten nicht mehr finanzierbaren Eigenheime und Wohnungen ein Grund sind, stattdessen für andere Dinge zu sparen.
53 Prozent der Bundesbürger nennen in der Umfrage die Altersvorsorge als Sparmotiv und 51 Prozent den Konsum. Hertweck warnt vor dem Irrtum, dass sich Sparen nicht mehr lohne, weil es dafür keine Zinsen mehr gebe: „Denn Geld, das nicht zur Seite gelegt wird, ist sonst nicht da, wenn man es braucht.“