Nachts in Deutschland : Geldsorgen rauben vielen den Schlaf
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Wenn die Ruhe erstmal gefunden ist, verfolgen die Geldsorgen die Schläfer nicht bis in ihre Träume. Bild: obs
Finanzielle Probleme bereiten vielen Deutschen schlaflose Nächte. Belastend wirken vor allem der Kontostand, Schulden oder die Ängste vor Armut.
Es gibt so einiges, das einem des Nachts den Schlaf rauben kann. Denn dann können die Gedanken anders als am Tag in aller Ruhe kreisen. Manche Sorgen werden schon nach einer kleinen Mütze Schlaf doch wieder etwas kleiner, andere wiederum sind danach noch größer als jemals zuvor. Oft sind es allerdings wohl finanzielle Sorgen, welche die Bundesbürger in der Nacht wach liegen lassen. Dies jedenfalls ist das Ergebnis einer bevölkerungsrepräsentativen Umfrage der Norisbank.
Demnach gibt nur jeder vierte Deutsche an, dass seine Nachtruhe in den vergangenen Monaten nicht durch irgendwelche Gedanken an finanzielle Herausforderungen gestört worden sei. Alle übrigen hätten in jüngster Zeit mindestens einmal oder sogar häufiger im Bett über das Thema Geld gegrübelt, anstatt zu schlafen. Und gerade in den derzeit längsten Nächten des Jahres hat man ja eigentlich auch besonders viel Zeit, um schlecht zu schlafen, zumal sich das Weihnachtsfest bisweilen deutlich im Portemonnaie niederschlagen dürfte. Denn die Deutschen geben für die ganzen Weihnachtsgeschenke, die sich vielerorten bald unter dem Weihnachtsbaum türmen werden, in diesem Jahr viel Geld aus. Es finden sich nicht wenige Studien zu diesem Thema. Eine repräsentative Umfrage der Fondsgesellschaft Union Investment unter Anlegern hat zum Beispiel ergeben, dass die Deutschen in diesem Jahr für ihre Gaben im Durchschnitt 450 Euro einplanen.
Und welche Geldgedanken treiben die Bundesbürger des Nachts nun am stärksten um? Am häufigsten werden sie offenbar von Gedanken an den aktuellen Kontostand wach gehalten. Dies geben zumindest 32 Prozent der Befragten an. Fast ebenso oft lassen sie Sorgen vor Schulden und sogar Armut nicht schlafen oder aktuelle Geldsorgen wie offene Rechnungen.
Die wenigsten träumen vom Geld
Dabei nehmen sowohl das Einkommensniveau als auch der Bildungsstand der Umfrage der Norisbank zufolge deutlich Einfluss auf die durch Geldsorgen bedingte Schlaflosigkeit. Denn während in den vergangenen Monaten nur 19 Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss angaben, sie hätten keine Schlafprobleme aufgrund von Geldsorgen gehabt, ist es bei den Hochschulabsolventen wiederum rund ein Drittel, das zumindest finanziell bedingt keinen unruhigen Schlaf hatte. Dabei sei es besonders die Angst vor Armut, die Bundesbürger mit einem Hauptschulabschluss in den nächtlichen wachen Stunden umtreibe (41 Prozent), heißt es in der Studie weiter. Diese Sorge teilten gleichwohl lediglich rund 20 Prozent der Hochschulabsolventen. Ein ähnliches Bild zeige sich, wenn man Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von weniger beziehungsweise mehr als 2500 Euro miteinander vergleiche, haben die Fachleute der Norisbank zudem beobachtet.
Kommt es doch endlich zum ersehnten Schlaf, dann scheinen die Befragten jedenfalls in ihren Träumen von Geldsorgen oder auch finanziellen Phantasien eher unbehelligt zu bleiben. Jeder Zweite träumt der Umfrage der Direktbank zufolge besonders häufig von der Familie, den Freunden oder dem Partner und jeder Vierte wiederum von Abenteuern. Ein Fünftel der Befragten hingegen verreist des Nachts häufiger in ferne Länder. Und nur 8 Prozent der Umfrageteilnehmer erlebe im Schlaf großen Reichtum, heißt es von der Norisbank. Und ein Fünftel der Deutschen hat demnach gar keine Erinnerung an seine Träume. Das mag bisweilen schade, aber häufig vermutlich auch von Vorteil sein. Für die Umfrage wurden hierzulande mehr als 1000 Personen im Alter von 18 Jahren an zu dem Einfluss von Geldsorgen auf ihren Schlaf befragt.