
Sinkende Inflation : Die EZB darf jetzt nicht nachlassen
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Die Inflation in Deutschland und in der Eurozone insgesamt ist im November leicht auf 10 Prozent zurückgegangen. Bild: dpa
Auch wenn die Inflationsraten in Europa leicht sinken: Es wird noch dauern, bis die Zinserhöhungen der EZB ihre Wirkung zeigen.
Die Inflation in Deutschland und der Eurozone insgesamt ist erstmals seit Längerem wieder zurückgegangen. Gleichwohl ist eine Teuerung von 10 Prozent natürlich weiter viel zu hoch.
Die Menschen spüren in ihrem Alltag, dass viele Dinge des täglichen Bedarfs vom Brot bis zu den Nebenkosten der Wohnung im Laufe der zurückliegenden zwölf Monate deutlich stärker im Preis gestiegen sind als Löhne und Gehälter. Das sorgt zu Recht für Unmut.
Ob damit jetzt schon der Höhepunkt der Inflation überschritten ist, ist umstritten. Die Vielzahl der Fehlprognosen zur Inflation in den zurückliegenden zwei Jahren lässt da etwas vorsichtig sein. Im Moment stammt der Inflationsrückgang vor allem, wenn auch nicht nur, von den Energiepreisen, die zu starken Schwankungen in beide Richtungen neigen. Nicht nur beim Gaspreis ist noch reichlich unklar, wie das auf Dauer weitergeht. Die Bundesbank hatte zumindest für Deutschland für die nächsten Monate noch zweistellige Inflationsraten in Aussicht gestellt.
Irgendwann wird der Inflationsrate dann zugute kommen, dass die Energiepreise nicht noch mal so stark ansteigen werden wie zuletzt seit der Pandemie. Auch die staatlichen Preisbremsen werden sich irgendwann bemerkbar machen.
Bis dagegen die Zinserhöhungen der EZB spürbare Auswirkungen auf die Inflationsraten zeigen, dürfte es nach Einschätzung der meisten Ökonomen noch einige Zeit dauern. Die Notenbank sollte in ihrem Kampf gegen die hohe Inflation jetzt keinesfalls zu früh nachlassen.