Verbraucherschutz : Maas will Dispo-Beratungspflicht der Banken
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Verbraucherschutzminister Heiko Maas will eine Beratungspflicht für Banken bei Kunden einführen, die regelmäßig ihren Dispo-Kredit nutzen. So sollen Kontoinhaber vor einem Einstieg in die Überschuldung bewahrt werden.
Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas (SPD) will die Bankkunden künftig besser vor der Inanspruchnahme teurer Überziehungskredite bei ihrem Girokonto schützen. In einem Interview mit der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe) kündigte er eine Beratungspflicht der Institute für solche Kunden an, die regelmäßig diese Kredite in Anspruch nehmen.
„Wir müssen das tun, was rechtlich unbedenklich ist und den Kunden praktisch hilft: Wir wollen die Banken verpflichten, ihre Kunden auf niedriger verzinste Alternativangebote und Umschuldungsmodelle hinzuweisen“, sagte er. Die regelmäßige Nutzung des Dispo sei oft Einstieg in die dauerhafte Überschuldung von Kunden. Der SPD-Politiker kritisierte die Banken für ihre hohen Dispo-Zinsen: „Das ist überzogen und nicht akzeptabel.“ Es gebe gerade in der derzeitigen Niedrigzinsphase überhaupt keinen Grund, so hohe Zinsen zu verlangen.
Zugleich forderte er mehr Transparenz. „Die Höhe der Dispo-Zinsen sollte für die Kunden auch im Internet vergleichbar sein.“ Das sollte es den Banken schwerer machen, den Kunden in der jetzigen Zeit niedriger Zinsen hohe Dispo-Zinsen abzuverlangen.“ Für Dispo-Kredite verlangen viele Banken derzeit Zinsen von deutlich über 10 Prozent trotz eines historisch niedrigen Leitzinses der Europäischen Zentralbank.