Kredite : Über Schulden sprechen die Deutschen nur ungern
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Schulden – Niemand redet gerne darüber Bild: dpa
Auch wenn viele Deutsche Kredite aufgenommen haben – das Thema Schulden wollen die meisten lieber vermeiden.
Kredite sind unter Bundesbürgern zwar weitverbreitet, doch zugleich sind sie für viele ein absolutes Tabuthema. Laut einer repräsentativen Umfrage der Postbank sprechen im Durchschnitt nur 45 Prozent der Deutschen offen über ihre Schulden und damit nicht einmal jeder Zweite. Dabei haben demnach mehr als zwei Drittel aller Bundesbürger schon einmal ein Darlehen aufgenommen.
Besonders häufig haben die Befragten eine Immobilien- oder Baufinanzierung genutzt (35 Prozent), einen Ratenkredit (30 Prozent) oder einen Dispokredit (28 Prozent). Die aktuell niedrigen Zinsen wirken offenbar förderlich auf die Bereitschaft zur Kreditaufnahme. Denn laut der Umfrage der Postbank hat jeder Vierte genau deswegen schon einen Kredit aufgenommen.
Doch nicht alle Darlehensarten sind gleich beliebt. In der Umfrage hat die Postbank auch festgestellt, dass private Darlehen bei der Familie und den Freunden am unbeliebtesten sind. Wer privat Geld verleihe, setze nicht nur das Geld aufs Spiel, sondern schlimmstenfalls eine freundschaftliche oder familiäre Beziehung, sagen die Fachleute der Postbank. Werde das Geld verspätet oder gar nicht zurückgezahlt, könne dies zu einem erbitterten Streit führen.
Ähnlich unbeliebt ist nach der Umfrage der Ratenkauf beim Einzel- oder Versandhandel. Eine bessere Akzeptanz hingegen erfährt demnach der Ratenkredit bei einer Bank oder Sparkasse. Denn er wird nur von 14 Prozent der Befragten abgelehnt und damit von allen Kreditformen am wenigsten. Ähnlich sieht es mit der Immobilien- oder Baufinanzierung aus (16 Prozent). Auch der Ratenkauf bei einem Autohaus steht demnach bei den Deutschen vergleichsweise wenig (23 Prozent der Befragten) in einem schlechten Ruf.