Einkaufen auf Pump : Millionen Deutsche riskieren wegen Geschenken Dauerverschuldung
- -Aktualisiert am
Die Deutschen kaufen zu Weihnachten viel ein. Bild: dpa
12 Millionen Deutsche finanzieren ihre Weihnachtseinkäufe mit dem Dispokredit von der Hausbank. Das hat Folgen.
Weihnachten geben die Deutschen viel Geld für Geschenke aus. Im Schnitt will jeder Bundesbürger über zwölf Jahren bis zu 486 Euro laut einer Deloitte-Studie für Weihnachtsgeschenke ausgeben. Der Handelsverband Deutschland (HDE) erwartet daher für das Weihnachtsgeschäft 2017 einen Umsatz von 94,5 Milliarden Euro. Rund um das Fest und die anschließende Silvesterfeier kommen dann noch weitere Ausgaben hinzu - zum Beispiel für Restaurant- und Konzertbesuche, Essenseinkäufe und Reisen. Doch nicht jeder hat auch wirklich das Geld dafür zum Ausgeben auf dem Konto.
Fast 12 Millionen Deutsche (17 Prozent) nehmen daher die Hilfe der Hausbank in Anspruch und finanzieren diese Ausgaben über einen Dispokredit mit im Schnitt 8 Prozent Zinsen. Weitere 11 Millionen (16 Prozent) schließen die Disponutzung ebenfalls nichts aus, wenn eng werden sollte. In Summe riskieren 22,7 Millionen Deutsche, durch die Nutzung ihres Dispokredits in eine teure Dauerverschuldung zu geraten, so eine Umfrage des Kreditportals smava.
Dispokredit ist teuer und riskant
Nur knapp ein Drittel der Befragten (29 Prozent), die glauben, dass sie ihren Dispokredit in Anspruch nehmen werden, wird das geliehene Geld innerhalb eines Monats zurückzahlen. Die Mehrheit (87 Prozent) geht davon aus, dass sie sich das Geld bis zu einem Jahr leihen wird. Dabei wissen 68 Prozent der Dispokreditnehmer nicht, dass dafür, laut der Deutschen Bundesbank, Zinsen von durchschnittlich 8 Prozent fällig werden. Durch die fehlende reguläre Tilgung ist die Disponutzung besonders bei längerer Nutzung riskant. Konsumenten geraten leicht in eine teure Dauerverschuldung.
Laut Experten wäre vielen Deutschen mit Raten- und Rahmenkrediten besser geholfen. Sie sind die günstigere und sicherere Alternativen zum Dispo und für alle Verbraucher empfehlenswerte, die eine günstigere Alternative zum Dispo nutzen und das Geld innerhalb weniger Monate zurückzahlen möchten. Am günstigsten sind in der Regel Ratenkredite. Sie kommen besonders für diejenigen infrage, die das geliehene Geld über ein Jahr oder länger verteilt auf Basis einer regelmäßigen Tilgung zurückzahlen möchten.
Aber auch bei Ratenkrediten lohnt sich das Vergleichen. So zahlten die Deutschen im Oktober 2017 für einen Ratenkredit im Schnitt einen effektiven Jahreszins von 5,65 Prozent. Wer seinen Kredit aber im Internet abschloss, zahlte knapp 2 Prozentpunkte weniger. Zum Vergleich: Beim Dispokredit fielen im Schnitt Zinsen von 8,48 Prozent an. Das zeigen Daten der Deutschen Bundesbank und des Kreditportals smava.