Wird der Euro bald digital?
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Der EZB-Turm: Haben wir bald alle ein Konto bei der Notenbank? Bild: dpa
Die EZB denkt über die Einführung von elektronischem Geld nach. Dadurch gerät Bares unter Druck. Der Gedanke ist überfällig, denn an Konkurrenz mangelt es nicht.
Wenn es um große Themen wie Digitalisierung und Geldpolitik geht, dann kommt einem so einiges in den Sinn, aber sicher nicht die karibische Inselgruppe der Kleinen Antillen. Schade eigentlich. Denn auf Barbados und drum herum bahnt sich gerade Erstaunliches an. Die dortige Zentralbank, die für einen Währungsraum von acht Inseln zuständig ist, will nämlich digitales Geld herausgeben. Das Pilotprojekt läuft seit vergangenem Jahr, und sollte es wie geplant in ein paar Monaten erfolgreich abgeschlossen werden, würde die Eastern Caribbean Central Bank ihre Währung künftig auch elektronisch auf Basis einer Blockchain zur Verfügung stellen. Als erste Notenbank der Welt, wie deren Chef stolz verkündet hat.
Geht es nach der ostkaribischen Zentralbank, wird sich das Geschäftsleben auf den Inseln komplett verändern. Fortan könnten sich die Menschen gegenseitig digitale Barbados-Dollar auf ihre Smartphones schicken oder in Geschäften damit bezahlen, der Finanzsektor würde stabiler denn je, und die Wirtschaft würde stärker wachsen. Verschwinden würde dagegen nach und nach das Bargeld. Dies ist keine unerwünschte Nebenwirkung, sondern von den Barbados-Bankern beabsichtigt.
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