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Bildungslücke : Junge Leute wollen mehr über Finanzen wissen

Forderungen nach mehr Finanzbildung in der Schule werden laut. Bild: AP

Deutschlands Jugend hat keine Ahnung von Finanzen. Im europäischen Vergleich schneidet die Bundesrepublik besonders schlecht ab. Dabei ist der Lernwille durchaus vorhanden.

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          Jeder zweite Deutsche gibt offen zu, in Finanzfragen keine Ahnung zu haben. Vor allem jüngere Leute zwischen 18 und 34 Jahren sehen sich als finanzielle Analphabeten, wie eine am Mittwoch vorgelegte Studie der Direktbank ING Diba ergeben hat. In der als repräsentativ bezeichneten Online-Befragung von 1010 volljährigen finanziellen Entscheidern in Deutschland gaben 51 Prozent an, keine Finanzbildung erhalten zu haben. Vor allem bei den Teilnehmern zwischen 18 und 34 Jahren hat sich diese Einschätzung gegenüber der vorangegangenen Untersuchung vor vier Jahren deutlich verschlechtert. Im Vergleich mit elf weiteren europäischen Ländern schneiden die Deutschen besonders schlecht ab. Nur in Großbritannien antworteten noch mehr Teilnehmer, nämlich 56 Prozent, dass sie nie in Finanzfragen ausgebildet worden seien.

          Tim Kanning
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Ein Großteil der Befragten wünscht sich mehr Finanzbildung in der Schule. Rund 80 Prozent war nach Angaben der ING Diba der Meinung, dass Finanzbildung am ehesten dort vermittelt werden sollte. Alles in allem gaben aber nur 15 Prozent an, dass sie in der Schule etwas über Finanzen gelernt hätten. Auch hier haben sich die Ergebnisse gegenüber der vorangegangenen Befragung in der jüngsten Gruppe besonders stark verschlechtert. Unter den Befragten zwischen 18 und 24 Jahren sei nicht nur ein Anstieg des Anteils ohne jede Finanzbildung festzustellen; der Anteil derer, die in der Schule nichts über Geld gelernt hätten, sei von 31 Prozent im Jahr 2013 auf nun nur noch 18,5 Prozent gefallen.

          „Obwohl mehr als 90 Prozent der Deutschen der Ansicht sind, dass Finanzbildung heutzutage ein Must-have ist, scheint es ein grundlegendes Problem bei der Wissensvermittlung zu geben“, kommentierte Nick Jue, der Vorstandsvorsitzende der ING Diba, die Ergebnisse. „Vor allem an Schulen wird das Thema noch viel zu sehr vernachlässigt.“

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