Global Wealth Report : Deutsche arbeiten besonders hart für ihr Geld
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Die Zahl der Millionäre in aller Welt weiter gestiegen
Im globalen Vermögensvergleich verharrt Deutschland auf Rang 18. An der Spitze der 60 untersuchten Länder stehen Amerikaner und Schweizer. Im innereuropäischen Vergleich haben Franzosen, Italiener und Briten zuletzt relativ verloren, bleiben aber vor den Deutschen. Das deutsche Rentensystem mit einem hohen Umlageanteil und wenig Kapitaldeckung, sorgt zwar mit für die niedrigen Aktienquoten in Deutschland und damit auch den geringen Renditen in der Geldanlage. Die dahinter stehenden Rentenansprüche aus der Umlage würden die Deutschen in der Reichtumsrangfolge aber nicht nach vorne schnellen lassen. Den Barwert staatlicher Rentenansprüche sieht die Allianz kaum höher als in Ländern mit zusätzlich starker Kapitaldeckung wie in den Niederlanden und geringer als in Österreich, Belgien und Skandinavien.
Die Zahl der Millionäre in aller Welt ist dabei laut Capgemini im vergangenen Jahr um rund 7,5 Prozent auf 16,5 Millionen gestiegen. Das war ein etwas stärkerer Zuwachs als im langjährigen Mittel von 7,2 Prozent. Die Unternehmensberatung berücksichtigt in dieser Zählung sogenannte „High Net Worth Individuals“, Menschen mit einem anlagefähigen Vermögen von mehr als einer Million Dollar, ohne selbstgenutzte Immobilien, Sammlerstücke, Verbrauchsmaterialien und Gebrauchsgüter. Laut dieser Zählweise stieg die Zahl der Millionäre in Deutschland im vergangenen Jahr um 6,8 Prozent auf 1,28 Millionen. Die Grenze von einer Million war bereits 2012 durchbrochen worden.
International gab es demnach die meisten Millionäre in den Vereinigten Staaten, gefolgt von Japan. Deutschland landete auf Platz drei vor China. Frankreich und Großbritannien tauschten die Plätze, Frankreich liegt jetzt mit 579000 Millionären vor Großbritannien mit 568000 Millionären und der Schweiz mit 364000 Millionären. Am stärksten zugelegt hat Russland, dort stieg die Millionärszahl um 20 Prozent auf 182000. Das begründete Klaus-Geor Meyer von Capgemini vor allem mit der guten Entwicklung des russischen Aktienmarktes im vergangenen Jahr. Brasilien hat jetzt 11 Prozent mehr Millionäre, das wurde mit der Erholung von Aktienkursen erklärt. Unter den Kontinenten haben Asien, Nordamerika und Europa ähnlich hohe Zahlen von Millionären und ähnliche Zuwachsraten. Es ist allerdings auffällig, dass Asien, das früher stärker zugelegt hatte, nicht mehr ganz so starke Zuwachsraten hat; das soll am chinesischen Aktienmarkt und an Japan gelegen haben.
Auch die Frage, wie die Millionäre ihr Geld anlegen, untersucht Capgemini regelmäßig. Laut der jüngsten Umfrage aus dem zweiten Quartal 2017 investierten die Millionäre im Durchschnitt 31 Prozent ihres Vermögens in Aktien, 27,3 Prozent in Cash, 14 Prozent in Immobilien, 18 Prozent in Anleihen und 9,7 Prozent in alternativen Investments. Im Vergleich zum Vorjahr fällt insbesondere ein geringerer Anteil an Immobilien (minus 3,9 Prozentpunkte) und alternativen Investments (minus 6 Prozentpunkte), sowie ein deutlich höherer Aktienanteil (plus 6,3 Prozentpunkte) und ein höherer Baranteil (plus 3,8 Prozentpunkte) auf.