Altersvorsorge : Gemeinsam fürs Alter sparen
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Wer für das Alter gut vorsorgen will, sollte früh anfangen gemeinsam zu sparen Bild: dpa
Viele Paare stimmen ihre Altersvorsorge nicht aufeinander ab. Damit verspielen sie große Chancen.
Endlich gibt es mal gute Nachrichten über die gesetzliche Rente: Sie wird kräftig erhöht. 2,2 Prozent mehr sollen die Rentner von Juli an in Westdeutschland bekommen, so hat es die Regierung gerade beschlossen. Das klingt viel, ein Vermögen ist es aber nicht. Die Anpassung gleicht nicht einmal die Inflation aus. Private Vorsorge ist deshalb weiter unumgänglich: Am besten beginnt das Sparen mit dem Berufsstart - spätestens aber, wenn der Berufsanfänger seinen Lebenspartner findet, mit ihm zusammenzieht und vielleicht eine Familie gründet. Denn dann ändern sich die Parameter für die Altersvorsorge grundlegend.

Redakteur im Ressort „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.
Paare und Familien sollten anders sparen als Singles. Aber auch früh damit beginnen - denn je länger gespart wird, desto weniger muss man im Monat dafür zurücklegen. Zunächst einmal haben zusammenlebende Paare finanziell einen großen Vorteil: Sie sparen Ausgaben. Die gemeinsame Wohnung, nur ein Telefon- und Fernsehanschluss, vielleicht auch nur noch ein Auto kann viele hundert Euro im Monat zusätzlich bringen. Wer auch noch verheiratet ist, hat noch mehr Geld übrig, weil er weniger Steuern zahlen muss. Dadurch können die Paare mehr fürs Alter vorsorgen, ohne ihren Lebensstandard einschränken zu müssen.
Paare sparen selten strategisch klug
Und sparen tun sie schon in jungen Jahren. Knapp 60 Prozent der Paare zwischen 25 und 35 Jahren legen mindestens 250 Euro im Monat zurück, ein Drittel sogar mehr als 500 Euro, hat eine Befragung des Deutschen Instituts für Altersvorsorge ergeben. Bei Paaren über 35 Jahren spart sogar die Hälfte mehr als 500 Euro.
Aber die Paare sparen selten strategisch klug. Ihnen fehlt der Überblick über all die Vorsorgeverträge und Geldanlagen, die sie in den Jahren als Single abgeschlossen haben. Weiter können sie die Verträge, die sie präsent haben, schwer einschätzen - besonders in der Frage, wie viel Rente sie später bringen werden.
Gemeinsam sparen senkt das Risiko der Vorsorge
Und schließlich: Die Paare betrachten ihre Altersvorsorge oft nicht gemeinsam, sondern jeder für sich. Weil es zu Streit kommen könnte über die Sparsumme und die daraus resultierenden Einschränkungen, über die geeigneten Vorsorgeprodukte und die Frage, wie viel Risiko das Paar eingehen sollte. Und über die Altersvorsorge will kein Paar streiten, lieber wird die Entscheidung verschoben - oder jeder beschließt für sich. Auch das ergab die Befragung des Altersvorsorge-Instituts.
Dabei birgt gemeinsames Sparen viele Chancen: Wenn vorsichtige Frauen bisher nur in Tagesgeld angespart haben und zockende Männer voll auf Aktien setzten, dann ist beides unvernünftig. In der Kombination kann daraus eine gute Mischung werden. Die ist wichtig, um die Risiken zu begrenzen. Dabei hilft es auch, wenn sich die Paare abstimmen, damit sie nicht all ihre Verträge beim gleichen Anbieter abschließen.