Medienschau : MLP erklärt Übernahme-Versuch von Swiss Life für gescheitert
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Bild: FAZ.NET-Jan Bazing
Fusionen und Übernahmen allenthalben: Die Arques-Tochter Actebis sieht sich für den Börsengang bereit, Tesa will sich angeblich von Beiersdorf abspalten, Lufthansa bekundet offiziell Interesse an Austrian Airlines, der Investor Invesco will British-Energy angeblich mit Centrica vereinen, der Solarzuliefer Roth & Rau stellt einen neuen Zukauf in Aussicht. Die EZB sieht die Finanzmärkte aber weiterhin unter Druck, so kaufen auch die dänische Zentralbank und der Notfonds der dänischen Banken die angeschlagene Roskilde Bank.
Unternehmen
Dänische Zentralbank und Notfonds kaufen Roskilde Bank
Dänemarks Zentralbank und ein Rettungsfonds der dänischen Finanzwirtschaft werden die in Schwierigkeiten geratene Roskilde Bank A/S übernehmen. Wie die Roskilde Bank am Sonntag mitteilte, wird die neue Bank ihre Geschäfte zunächst unter dem Namen „Bankaktieselskabet af Aug. 24, 2008 (“The New Bank“)“ fortführen. Später solle sie dann wieder ihren alten Namen annehmen.
Das Institut wird demnach alle Aktiva und Verbindlichkeiten der Roskilde Bank übernehmen. Ausgenommen sind das hybride Kernkapital und nachrangige Darlehen. Zur Begründung heißt es in der Mitteilung, die Prüfung eines Zwischenberichts habe ergeben, dass die Roskilde Bank nicht mehr den Solvenzanforderungen genüge. Deshalb würden die Nationalbank und der Notfonds das Kernkapital um rund 4,5 Milliarden dänischen Kronen erhöhen.
Die Nationalbank begründete den für dänische Verhältnisse sehr ungewöhnlichen Schritt damit, dass sich auf diese Weise die negativen Auswirkungen auf das Finanzsystem des Landes minimieren ließen. Die Regierung wird im Finanzausschuss des Folketings beantragen, dass die sich aus der Transaktion möglicherweise ergebenden Verluste der Nationalbank mit öffentlichen Mitteln ausgeglichen werden. Die Roskilde Bank war im Zusammenhang mit der internationalen Finanzkrise in Schwierigkeiten geraten. (Dow Jones)
MLP erklärt Übernahme-Versuch von Swiss Life für gescheitert
MLP-Chef Uwe Schroeder-Wildberg hält den Übernahmeversuch durch den Schweizer Versicherer Swiss Life für gescheitert. „Unsere Kapitalerhöhung war eine klare Botschaft, mit der alles gesagt ist“, sagte der Chef des Finanzdienstleisters dem Handelsblatt (Montagausgabe). „Die Unabhängigkeit gehört zum Wertvollsten, was MLP besitzt und die werden wir uns von niemandem nehmen lassen.“ Ein weiterer Übernahmekampf wäre hoffnungslos. Dies sei auch deswegen unwahrscheinlich, weil die Schweizer sich dadurch weiter den Markt verderben würden. Schon jetzt würden MLP-Berater Swiss-Life-Produkte nicht mehr anfassen. „Kein Unternehmen kann gegen einen Vertrieb agieren - erst recht nicht gegen einen, der so aufgestellt ist wie wir. Jede Einflussnahme wird von unseren Beratern sofort sanktioniert“, sagte Schroeder-Wildberg. (dpa-AFX)
IT-Distributor Actebis bereit für Börsengang
Der IT-Distributor Actebis steht weiter in den Startlöchern für einen Börsengang. „Wir halten unsere IPO-Bereitschaft aufrecht, so dass wir noch im zweiten Halbjahr rausgehen könnten, aber die Situation am Kapitalmarkt ist nach wie vor von großen Unsicherheiten geprägt“, sagte Unternehmenschef Klaus Hellmich in einem Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Soest. Mit den Finanzmitteln will Actebis vor allem Zukäufe finanzieren. Das Unternehmen ist die größte Tochter der Beteiligungsgesellschaft Arques, die Börsenpläne liegen aber seit einiger Zeit auf Eis.