Medienschau : EU bereitet Hilfspaket für irische Banken vor
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Der Club von Paris verzichtet auf eine IWF-Beteiligung bei Verhandlungen über die Altschulden Argentiniens, S&P stuft Zypern ab. Ford will wohl seinen Anteil an Mazda verringern, Amgen Actelion kaufen und Deutsche-Bank-Chef Ackermann sieht in den EU-Bonusregeln eine Gefahr für den Finanzplatz Europa.
Unternehmensnachrichten
Ford will Anteil an Mazda verringern
Der amerikanische Autobauer Ford will seinen Anteil an Mazda laut einem japanischen Zeitungsbericht von elf auf drei Prozent verringern. Ford wolle die Aktien an japanische Unternehmen verkaufen, berichtete die Wirtschaftszeitung „The Nikkei“ am Mittwoch. Das Blatt schrieb ohne Quellenangabe, der Schritt werde noch in dieser Woche erfolgen. Mazda mit Sitz in Hiroshima erklärte dazu, der Bericht stütze sich nicht auf Äußerungen des Unternehmens. Entscheidungen würden zu gegebener Zeit verkündet. (dapd)
Amgen prüft Offerte für Actelion
Der weltgrößte Biotech-Konzern Amgen prüft einem Medienbericht zufolge den Kauf des Schweizer Arzneimittelherstellers Actelion. Amgen könnte noch in dieser Woche mit einer Übernahmeofferte an Actelion herantreten, meldete die Agentur Bloomberg am Dienstag unter Berufung auf zwei mit der Angelegenheit Vertraute. Actelion-Chef Jean Paul Clozel habe bereits Abwehrmaßnahmen eingeleitet und Roche, Johnson & Johnson und Bristol-Myers Squibb eine Minderheitsbeteiligung angeboten.
Amgen wollte sich zu der Meldung nicht äußern. Bei Actelion konnte zunächst niemand für eine Stellungnahme erreicht werden. Der Wert der Schweizer Firma wird auf etwa fünf Milliarden Euro geschätzt. (Reuters)
Deutsche-Bank-Chef Ackermann sieht in EU-Bonusregeln Gefahr für Finanzplatz Europa
Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann warnt angesichts schärferer Bonus- und Hedgefondsregeln in der EU vor Nachteilen für den europäischen Finanzmarkt. In der Europäischen Union verfielen einige Politiker unter dem Druck ihrer Heimatländer in Aktionismus, sagte der Schweizer am Dienstagabend bei einer Veranstaltung der Bank in Brüssel. Dieser gefährde das Ansehen, die Attraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Finanzmarktes, der mit wachsender Konkurrenz aus Asien zu kämpfen habe.
Die Bankenregulierer in der Europäischen Union (EU) hatten zuletzt neue Bonus-Vorschriften präsentiert, die in großen Teilen über die Regeln in den Vereinigten Staaten und anderswo hinausgehen. So sollen die Banken künftig die Anteile der Prämien an den Gehältern vorab festlegen müssen. Exzessive Boni gelten als eine Ursache für die Finanzkrise. Auch Hedgefonds und Ratingagenturen sollen in Europa künftig strenger reguliert werden als anderswo.
Die Vorsitzende des Wirtschafts- und Währungsausschusses im EU-Parlament, Sharon Bowles, hatte die schärferen Regeln am Morgen auf einer Bankenkonferenz in Frankfurt verteidigt: „Die Banker müssen einsehen, dass sie nicht bis ans Ende der Zeiten auf einem anderen Planeten leben können.“ (Reuters)
General Motors verkauft mehr Aktien
Selbst ein hoher Aktienpreis schreckt die Investoren bei General Motors nicht ab: Der amerikanische Autobauer hat angesichts der großen Nachfrage die Zahl der Papiere erhöht, die bei der Rückkehr an die Börse ausgegeben werden. Nun ist es nach Medienberichten ein Gesamtvolumen von bis zu 15,8 Milliarden Dollar (11,7 Millionen Euro). Zusammen mit der „eisernen Reserve“ der beteiligten Banken könnten am Ende sogar 550 Millionen Aktien an der Börse landen, schreibt das „Wall Street Journal“. Damit würde der Börsengang am Ende einer größten der Geschichte. Nach Angaben der Zeitung ist es vor allem die amerikanische Regierung, die sich zügig von ihren GM-Anteilen trennen will. Sie hält derzeit 61 Prozent und würde dann auf 26 Prozent abrutschen.