Marktbericht : Europas Aktienbörsen schließen uneinheitlich
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Nach einem schwächlichen Tagen haben die europäischen Aktienindizes am Mittwoch uneinheitlich geschlossen. Der Dax hat erst ganz am Ende des Handels ins Plus gedreht. Die Versorger waren in der Defensive.
Die europäischen Aktienindizes haben am Mittwoch ins Plus gedreht. Der Euro-Stoxx-50-Index stieg bis zum Handelsschluß 0,1 Prozent auf 3.082 Punkte nach. Vor allem Bergbauwerte standen unter Verkaufsdruck, nachdem die Preise für Kupfer und andere Metalle in London gefallen waren, was die Ertragslage der Produzenten belasten dürfte.
Mit Enel, RWE, Suez und Eon führten Versorger die Liste der Verlierer im Euro-Stoxx-50-Index an. Bereits in der vergangenen Woche gehörten Versorger zu den größten Kursverlierern unter den europäischen Aktienwerten.
Gewinnmitnahmen bei RWE und ThyssenKrupp
In Frankfurt stieg der Deutsche Aktienindex Dax um 0,2 Prozent auf 4.393 Punkte. RWE verlor zeitweise mehr als zweieinhalb Prozent, Eon gaben um 0,5 Prozent nach. Händler sprachen bei RWE von Gewinnmitnahmen, nachdem die Papiere seit Jahresbeginn deutlich zugelegt hatten. Unter Verkaufsdruck gerieten auch ThyssenKrupp, die mehr als anderthalb Prozent nachgaben. Die Aktie leide unter den jüngsten Preiserhöhungen für Eisenerz, hieß es am Markt. Zudem befürchten offenbar viele Anleger vor dem Hintergrund steigender Eisenerz-Preise schrumpfende Gewinnmargen bei den Stahlproduzenten.
In London gab der FTSE-Index 0,2 Prozent auf 4993 Punkte nach. William Hill ermäßigten sich zeitweise 3,7 Prozent. Der zweitgrößte britische Buchmacher sieht keine Expansionsmöglichkeiten im Kasinobereich und will 453 Millionen Pfund an die Investoren zurückzahlen, indem Aktien einer neuen Klasse ausgegeben werden. Die Aktien von BHP Billiton gerieten wie die meisten Bergbauwerte unter Druck und verloren fast 3 Prozent. Die Papiere von HBOS litten unter den schlechten Jahreszahlen und büßten 1,2 Prozent ein.
Roche profitiert von Grippewelle
In Zürich gewann der SMI-Index 0,6 Prozent auf 6.013 Punkte. Die Aktien von Roche Holding waren damit der größte Kursgewinner im Index. Der Pharmakonzern teilte mit, er werde in Großbritannien, wo eine Grippe-Epidemie droht, rund 200 Millionen Pfund mit seinem Präparat "Tamiflu" umsetzen. Die Aktien von Credit Suisse Group notierten 1,3 Prozent fester und waren damit hinter Roche der größte Kursgewinner unter den Standardwerten. Die Titel von Holcim gaben fast 2 Prozent nach, obwohl der weltweit zweitgrößte Zementhersteller den Gewinn im vierten Quartal 32 Prozent gesteigert hat. Die weltweite Konjunkturabschwächung dürfte auch Holcim belasten, warnten Investoren.
In Paris verlor der CAC-40-Index 0,2 Prozent auf 4063 Punkte. Die Aktien von Bouygues brachen fast drei Prozent ein. Mit seinem für 2004 ausgewiesenen Betriebsgewinn hat das Bau- und Mobilfunkunternehmen die Analystenerwartungen nicht erfüllt. Die Dividendenpapiere von Vinci gewannen 2,8 Prozent, nachdem der weltgrößte Baukonzern den Jahresgewinn um 35 Prozent gesteigert hat. (hbe./Bloomberg)