London lockert Regeln für Banken
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Fast zwei Jahre nach dem Brexit könnten erste wichtige Kapitalvorschriften für mittelgroße Banken wie Santander UK fallen.
Die britische Regierung steht kurz vor einem ersten Schritt zu einer größeren Post-Brexit-Deregulierung für Finanzinstitute des Landes. Nach Medienberichten sollen Regeln zur Trennung des Einlagen- und Kreditgeschäfts vom Investmentbanking für einige mittelgroße Banken fallen. Das sogenannte „Ringfencing“ (Einzäunung) war im Jahr 2019, als späte Konsequenz nach der Finanzkrise, in Kraft getreten. Dadurch wird mehr Eigenkapital für die einzelnen getrennten Bereiche gebunden. Andrew Griffith, der für die Banken zuständige City-Minister, sagte nun auf einer Konferenz: „Wir können das Vereinigte Königreich für die Banken besser machen, wenn wir Kapital freisetzen, das im Laufe der Zeit durch die Einzäunung gefangen worden ist.“ Die Ringfencing-Regel besagt, dass große Banken mit mehr als 25 Milliarden Pfund Einlagen ihr Privatkundengeschäft vom Investmentbanking strikt trennen müssen. Barclays, HSBC, NatWest und Lloyds müssen sich wohl weiter daran halten. Für mittelgroße Banken wie Santander UK, Virgin Money oder die TSB Bank könnte die Regel aber gelockert werden. Damit könnten die Eigenkapitalanforderungen sinken. Die Regierung von Premierminister Rishi Sunak möchte fast zwei Jahre nach dem EU-Austritt im Januar 2020 endlich handfeste „Brexit-Freiheiten“ für die Finanzbranche vorlegen.