Italienische Sanktionen für N26
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Die italienische Zentralbank wirft N26 vor, nicht genügend gegen Geldwäsche zu unternehmen. Nun wird das Geschäft beschränkt.
chs. Rom ⋅ Die deutsche Bank N26 darf vorerst keine Neukunden in Italien akquirieren und bestehenden Kunden keine neuen Produkte anbieten. Dies entschied die italienische Zentralbank, weil sich N26 in ihren Augen nicht genügend in der Geldwäschebekämpfung engagiert. Wie die italienische Notenbank am Dienstagabend mitteilte, hätte sie bei einer Untersuchung „bedeutende Mängel“ im Kampf gegen die Geldwäsche festgestellt. Die Banca d’Italia hat als Aufsichtsbehörde vom 25. Oktober bis zum 17. Dezember 2021 die Büros von N26 in Italien durchsucht. Danach gab sie der deutschen Bank die Gelegenheit zur Stellungnahme, wie es in Bankenkreisen hieß. Die Erklärungen von N26 haben die Italiener offenbar nicht überzeugt, denn am Dienstag gaben sie ihre Sanktion bekannt.
Die Sanktion stellt einen Rückschlag für die Bank dar, die als höchstbewertetes Fintech-Unternehmen Deutschlands gilt und einen Börsengang plant. N26 steht schon länger im Visier der deutschen Finanzaufsichtsbehörde Bafin. Diese wies N26 im vergangenen Jahr an, Maßnahmen gegen Geldwäsche und zur Terrorismusbekämpfung zu treffen, sie verhängte Bußgelder und bestellte einen Sonderbeauftragten. Für die Akquisition von Neukunden wurde eine Obergrenze gesetzt. Schon im Mai 2019 hatte die Bafin N26 aufgefordert, Maßnahmen zu treffen.
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