Darum ist der Januar ein Wonnemonat
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Sind die Renditen bei kleineren börsennotierten Unternehmen im Januar am höchsten? Ja, nur ist dieser Effekt seit der Finanzkrise nicht mehr zu beobachten.
Verglichen mit dem Dezember blühen die Märkte in diesen Tagen regelrecht auf. Ist doch etwas dran, dass der Januar alle anderen Monate bei der Rendite schlägt? Sebastian Dörr, Analyst bei HQ Trust, hat dazu die Daten von Kenneth R. French untersucht, der die Unternehmen, die an den US-Börsen NYSE, AMEX und Nasdaq gelistet sind, nach ihrem Marktwert in drei Kategorien eingeteilt: Die unteren 30 Prozent sind kleine Unternehmen, danach folgen 40 Prozent von Unternehmen mittlerer Größe sowie 30 Prozent Großunternehmen. Dörrs Erkenntnis: Bei kleineren und mittleren börsennotierten US-Unternehmen gab es über die vergangenen 97 Jahren tatsächlich einen Januareffekt.
Im ersten Monat war die Kursentwicklung deutlich besser als in den anderen elf Monaten. So legten kleine börsennotierte Unternehmen im Januar durchschnittlich um 4,83 Prozent zu. Im November, dem zweitbesten Monat des Jahres, waren es nur 1,63 Prozent. Bei den Aktienkursen mittelgroßer US-Unternehmen ist dieser Abstand deutlich geringer. Sie erzielten im Januar ein Plus von 2,52 Prozent, im zweitbesten Monat, dem November, lag das Plus bei 1,98 Prozent. Bei den börsennotierten Großkonzernen war indes gar kein Januareffekt zu beobachten. Von den zwölf Börsenmonaten des Jahres landete er im Mittelfeld. Nach der Finanzkrise 2007 war der Januareffekt aber kaum noch zu beobachten. Über die Ursachen könne nur spekuliert werden, so Dörr. Der Kapitalmarktfachmann von HQ Trust vermutet, dass eine eingeschränkte Datenverfügbarkeit in früheren Jahren die Ursache sein könnte. Das derzeit positive Marktumfeld will er aber nicht als Renaissance des Januareffekts werten. „Dafür sind lange Zeitreihen zu betrachten, und noch weiß niemand, wie der Februar wird.“
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