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Deutsche Bundesbank : Inflation könnte im November fast auf sechs Prozent steigen

Die Inflation steigt und steigt. Erst im nächsten Jahr könnte es wieder etwas besser werden. Bild: dpa

Die Bundesbank erwartet noch mehr Inflation. Auch im kommenden Jahr könnten die Inflationsraten in Deutschland noch längere Zeit deutlich über drei Prozent liegen.

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          Die Deutsche Bundesbank hat ihre Prognose für die Inflation in Deutschland offenbar noch mal hochgesetzt. Sie erwartet für den laufenden Monat jetzt sogar eine Inflation von knapp unter 6 Prozent. Das geht aus dem aktuellen Monatsbericht hervor. Lange Zeit hatte die Notenbank die Ansicht vertreten, die Inflation in Deutschland werde sich im Jahresverlauf „in Richtung 5 Prozent“ bewegen. Zuletzt hatte Bundesbank-Chefvolkswirt Jens Ulbrich auf dem Nachrichtendienst Twitter geschrieben, im November könne die Inflationsrate in Deutschland sogar bei mehr als 5 Prozent liegen. Jetzt ist die Prognose also fast bei 6 Prozent angekommen. Die Bundesbank hebt darüber hinaus hervor, dass sie für das nächste Jahr zwar erwartet, dass die Inflationsraten sinken. Sie könnte  aber weiter längere Zeit bei deutlich mehr als 3 Prozent liegen.

          Christian Siedenbiedel
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Im Oktober hätten die Preise abermals kräftig zugelegt, schreibt die Bundesbank. Die Inflationsrate stieg nach europäischer Rechenweise von 4,1 Prozent im September auf 4,6 Prozent. Im laufenden Monat könnte sie nun also sogar knapp 6 Prozent betragen, wovon gut 1,5 Prozentpunkte auf zwei Sondereffekte zurückzuführen seien. Etwa 1,25 Prozentpunkte mache allein der Effekt aus, dass im vorigen Jahr die Mehrwertsteuer in Deutschland vorübergehend abgesenkt war. Deshalb werden jetzt Preise aus dem vorigen Jahr mit dem niedrigere Steuersatz mit Preise aus diesem Jahr mit dem höheren Steuersatz verglichen. Das treibt die Inflation zusätzlich.

          Andererseits habe das übliche saisonale Hoch der Preise für Pauschalreisen im Sommer – vor allem im Juli und August – deutlich weniger zu Buche geschlagen als im Jahr zuvor, weil das Gewicht der Pauschalreisen im Harmonisierten Verbraucherpreis-Index HVPI gesunken sei. Das habe die Teuerungsrate zunächst reduziert.

          „Der statistische Sondereffekt wirkt jetzt umgekehrt und erhöht die Teuerungsrate um gut 0,25 Prozentpunkte“, schreibt die Bundesbank. Er entfalle im Dezember und der Mehrwertsteuer-Basiseffekt im Januar.

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