
Inflation im Euroraum : Kein Grund zum Jubeln
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Im Supermarkt ist von der rückläufigen Inflationsrate noch nicht ganz viel zu spüren. Bild: dpa
Die Inflationsrate sinkt zwar - im Supermarkt aber wird's weiter teurer.
Endlich fällt die Inflationsrate im Euroraum. Aber müssen wir alle jetzt jubeln? Etwas Zurückhaltung wird da sicherlich erlaubt sein.
Erstens geht die Inflationsrate zwar zurück, bleibt aber mit 6,9 Prozent immer noch viel zu hoch. Es ist ja nicht so, dass die Preise, die im vorigen Jahr so heftig angestiegen waren, nun auf ihr bewährtes Niveau zurückkehren. Sie steigen nur nicht mehr ganz so extrem.
Zweitens ist der Rückgang der Teuerung eine höchst einseitige Angelegenheit. Es ist fast ausschließlich Energie, die bremsend auf die Inflationsrate einwirkt. Und zwar auch nur zum Teil deshalb, weil die Preise tatsächlich so zurückgehen. Zum Teil fallen auch einfach die Steigerungsraten geringer aus, weil Preise für die Berechnung der Inflationsrate jetzt mit solchen aus dem vorigen Jahr verglichen werden, die nach Kriegsbeginn bereits angestiegen waren.
Und drittens sollten Verbraucher sich von den sinkenden Raten nicht täuschen lassen: Im Supermarkt wird’s weiter teurer. Die Preise für Lebensmittel legten im März sogar noch mehr zu als im Februar. Die Preissteigerung für Gemüse auf Jahressicht etwa lag bei 30,3 Prozent. Guten Appetit!