Die Angst hilft dem Gold
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Der Goldpreis ist in den vergangenen Wochen wieder gestiegen. Bild: Imago
Der Edelmetallkonzern Heraeus hält in diesem Jahr einen historischen Höchststand für den Goldpreis von 2120 Dollar für möglich. Neben der Angst vor Inflation könnte auch die Angst vor Krieg Investoren zeitweise in das Edelmetall treiben.
Die Spannungen um die Ukraine bewegen mittlerweile auch den Goldpreis: Zumindest heißt es an den Märkten, der jüngste Preisanstieg auf mittlerweile knapp 1840 Dollar sei unter anderem auf die zunehmenden geopolitischen Spannungen zurückzuführen. Russland ist nicht nur ein Goldförderland – auch manche Investoren setzen offenbar angesichts der Unsicherheit auf das Edelmetall. Der Konzern Heraeus , nach eigenen Angaben Nummer eins auf der Welt bei Edelmetalldienstleistungen, hält allerdings noch ganz andere Höhenflüge des Goldpreises in diesem Jahr für möglich. In seiner am Dienstag vorgestellten Edelmetallprognose für 2022 stellte das Unternehmen einen spektakulären historischen Höchststand in Aussicht: Der Preis könnte dieses Jahr 2120 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) erreichen – und damit den bisherigen Rekord aus dem August 2020 von 2075 Dollar in den Schatten stellen. Allerdings ist die Unsicherheit dabei offenbar groß: Die Prognose-Spanne für den Jahresverlauf reicht von 1700 bis 2120 Dollar.
Die Prognose klingt spektakulär: Die Branchenorganisation World Gold Council (WGC) hatte unlängst in ihrem Jahresausblick eher eine Situation beschrieben, in der der Goldpreis hin- und hergerissen sein dürfte zwischen der Angst der Investoren vor der Inflation und der Sorge, die Notenbanken könnten die Zinsen anheben und das zinslose Gold damit unattraktiver machen. Auch viele Banken haben eher vorsichtige Prognosen für den Goldpreis abgegeben, die Median-Vorhersage der Analysten liegt nach Angaben des Datenanbieters Bloomberg bei 1732 Dollar.
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