Immobilienfinanzierer : Großinvestor Petrus greift wieder Aareal Bank an
- Aktualisiert am
Der Hauptsitz der Aareal Bank in Wiesbaden Bild: dpa
Die Wiesbadener Bank soll ihre Software-Tochtergesellschaft Aareon abspalten. Die Corona-Krise trifft das auf Hotels und Einkaufszenter spezialisierte Institut.
Im Streit mit dem Aareal-Bank-Vorstand um die neue Ausrichtung des Immobilienfinanzierers hat Großinvestor Petrus Advisers nachgelegt. Die Strategie geht dem Hedgefonds, der zwischen 8 und 10 Prozent an der Bank hält, nicht weit genug. In einem am Donnerstag veröffentlichten Brief an das Unternehmen forderte Petrus-Chef Klaus Umek eine baldige Abspaltung der Software-Tochtergesellschaft Aareon. Im ersten Halbjahr 2021 oder spätestens im ersten Quartal 2022 sollte ein Spin-off an die Aktionäre erfolgen.
Solange Aareon Teil einer regulierten Bank sei, werde der tatsächliche Wert der Software-Einheit die Investoren nicht erreichen. Petrus machte zudem Druck bei der Suche nach einem neuen Vorstandschef. Bankchef Hermann Merkens hatte das Amt im November aus gesundheitlichen Gründen für drei bis vier Monate niedergelegt, derzeit führt Finanzchef Marc Heß das Unternehmen. „Aktionäre tappen noch immer völlig im Dunkeln“, schrieb Umek in dem Brief. „Wir fordern, dass Sie sofort Klarheit bezüglich der zukünftigen Führung von Aareal schaffen und dass eine externe Besetzung priorisiert wird.“ Die Aareal Bank wollte sich zu dem Brief nicht äußern.
Die Aareal Bank kämpft wegen ihrer Ausrichtung auf die Finanzierung von Hotels, Shoppingcentern und Büros mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise. Im vergangenen Jahr schrieb sie einen Verlust in zweistelliger Millionenhöhe. Einen Anteil von 30 Prozent der ertragsreichen Tochtergesellschaft Aareon verkaufte der Vorstand im vergangenen Jahr an den Finanzinvestor Advent.