„Die Zahl der Spender nimmt stetig ab“
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Harald Schmitz, 58, ist seit dem Jahr 2014 Vorstandsvorsitzender der Bank für Sozialwirtschaft. Bild: Hannes Jung
Wer Geld für die Türkei gibt, zahlt es sehr wahrscheinlich an die Bank für Sozialwirtschaft. Hier spricht ihr Chef Harald Schmitz über deutsche Großzügigkeit und die ideale Spende.
Herr Schmitz, wann haben Sie zuletzt eine größere Summe gespendet?
Das war anlässlich der tragischen Flutkatastrophe im Ahrtal. Ich wohne dort in der Region, deshalb ging mir das auch besonders nahe.
Humanitäre Katastrophen gibt es immer wieder, wie jüngst das Erdbeben in der Türkei und in Syrien. Sind die Deutschen großzügige Spender?
Die Bereitschaft, Geld zu spenden, ist hierzulande sehr hoch. Das haben wir in allen Krisen der vergangenen Jahre, wie etwa dem Angriffskrieg gegen die Ukraine oder bei der Flutkatastrophe gesehen. In solchen Momenten steigen die Beträge auf den Spendenkonten enorm an. Ganz allgemein können wir zwei Trends beobachten, die auf den ersten Blick etwas widersprüchlich erscheinen: Der durchschnittliche Beitrag, den die Menschen spenden, steigt. Besonders ältere Personen leisten einen hohen Anteil am Spendenvolumen. Fast die Hälfte des Spendenvolumens kommt von Personen über 70 Jahren. Sie spenden durchschnittlich mehr als 400 Euro pro Jahr. Gleichzeitig aber nimmt die Zahl der Spender insgesamt stetig ab.
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