Rohstoffe : Bei Gold dürfte der wahre Glanz zurückkommen
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Gold beflügelt von jeher die Fantasie der Menschen. Das Material ist robust und relativ selten. Diese Kombination dürfte längerfristig zu einem deutlichen Preisanstieg führen. Spekulative Verzerrungen sind kurzfristig möglich.
Gold, das „edle Metall“ beflügelt von jeher die Fantasie der Menschen und führt zu einer entsprechenden Begehrlichkeit. Ein Barren Gold im Banksafe oder goldener Schmuck - wer träumt nicht davon. Wer würde sich nicht gerne hin und wieder zumindest heimlich am geheimnisvollen Funkeln des edlen Metalls zu ergötzen?
Aber ist das alleine Grund genug, in das Metall zu investieren? Auf der einen Seite bringt es keinerlei Ertrag. Es schüttet keine Dividende aus und es zahlt keinen Kupon. Die einzige Möglichkeit, damit Geld zu verdienen ist die, über einen steigenden Preis. Alternativ ist es vor allem in Krisenzeiten gefragt, wenn es eher darauf ankommt, die angesparten Werte zu konservieren. Und in diesem Zusammenhang stellt Gold für manche Anleger einfach das Symbol für eine nachhaltige Werthaltigkeit schlechthin dar.
Gold ist robust und relativ selten
Selbst wenn alles andere untergehen sollte, wenn die Notenbanken die Märkte mit ihrem Papiergeld überschwemmen sollten - aktuell ist die Geldpolitik beinahe weltweit extrem locker - das gelbe Metall wird immer bleiben was es ist: erstens robust und beinahe unzerstörbar und zweitens relativ selten.
Wieso konnte das Gold dann in den Jahren 1999 und 2001 bis auf knapp 250 Dollar je Unze fallen? Ganz einfach, weil erstens die Alternativen - sprich hohe Zinsen und attraktive Aktienrenditen - interessanter erschienen. Zweitens haben Notenbanken begonnen, ihre Goldbestände auf den Markt zu werfen. Drittens haben sich Goldproduzenten per Termin gegen fallende Kurse abgesichert und damit indirekt den Verkaufsdruck verstärkt.
Alle diese Faktoren haben sich in der Zwischenzeit verändert. Die Aktien sind alles andere als attraktiv, die Zinsen sind auf einem Rekordtief, die Notenbanken haben ihre Verkaufsabsichten koordiniert, viele Produzenten haben ihre Absicherungsaktivitäten eingestellt und zusätzlich haben sie in der jüngeren Vergangenheit auf Grund des gefallenen Rohstoffpreises ihre Förderkapazitäten reduziert und Kosten gesenkt.
Nachfrage wird langfristig zunehmen
Gleichzeitig tut sich auch etwas auf der Nachfrageseite. Denn ohne die Notenbankverkäufe gibt es schon seit Jahren einen Nachfrageüberhang. Die industrielle Nachfrage übertrifft die Goldproduktion um etwa 1.000 Tonnen pro Jahr. Und sie dürfte zunehmen. Denn vor allem der Fernen Osten dürfte auf Grund des starken Wachstums rund um China der Bedarf und das Interesse deutlich zunehmen. Dabei wird sehr wahrscheinlich nicht nur die Nachfrage nach Schmuck oder die aus der Industrie eine Rolle spielen, sondern gerade auch die Notenbanken könnten für die gigantischen Währungsreserven wenigstens zum Teil Alternativen zum schwächelnden Dollar suchen. Das könnte die Nachfrage nach Gold längerfristig deutlich steigen lassen.
Zu den Gewinnern einer solchen Entwicklung dürfte nicht nur der Goldpreis an sich gehören, sondern auch die Minenwerte. In diesem Bereich hat in den vergangenen Jahren eine deutliche Konsolidierung stattgefunden. Weniger Produzenten fördern das Metall wesentlich effizienter, als das früher der Fall war. Experten suchen nach Goldminen, die bei einem steigenden Goldpreis überproportional profitieren, aber bei einem fallenden Goldpreis nicht gefährdet sind. Dabei kommen sie auf Harmony Gold und Gold Fields aus Südafrika und in Australien auf Croesus Mining und Kingsgate Consolidated. Die größten Unternehmen sind sortiert nach der Bilanzsumme Anglogold, Gold Fields, Harmony Gold, Chugai Mining, Western Areas, Newmont Mining, Barrick Gold und Placer Dome.