Immobilienfonds : SEB Immoinvest wird aufgelöst
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Bild: Thilo Rothacker
Der kriselnde offene Immobilienfonds SEB Immoinvest wird abgewickelt. Das gab die Fondsgesellschaft in Frankfurt bekannt.
Die SEB hat ihr Ziel verfehlt und muss den offenen Immobilienfonds Immoinvest auflösen. Dies teilte die Fondsgesellschaft am Montag in Frankfurt mit. Der Fonds, der zuletzt ein Volumen von etwa 6 Milliarden Euro hatte, ist seit zwei Jahren geschlossen. Nach Ablauf dieser Frist muss der Fonds entweder öffnen oder wie nun im Falle des Immoinvest abgewickelt werden.
Offene Immobilienfonds sind Anlagevehikel, die in Immobilien investieren, und den Anlegern eine börsentägliche Verfügbarkeit versprechen. Diesem Anspruch sind viele Fondsgesellschaften nicht mehr nachgekommen, weil die Liquidität in den Fonds nicht ausreichte, um allen Verkaufswünschen nachzukommen. Obwohl die SEB durch Immobilienverkäufe die Barmittel des Immoinvest zuletzt auf 30 Prozent steigerte, überstiegen die Verkaufswünsche diese Quote. Die bis zum Montag um 13 Uhr gesammelten Anteilrückgaben hätten die Liquidität des Fonds deutlich überstiegen, hieß es in einer Mitteilung der SEB Asset Management. Ein Interessenausgleich zwischen bleibe- und verkaufswilligen Anlegern habe nicht erreicht werden können. Bei einigen Anlegern sei der Anlagehorizont in den vergangenen zwei Jahren ausgelaufen, andere seien zu stark verunsichert gewesen.
Erste Tranche für Juni geplant
„Mit Blick auf die Gleichbehandlung aller Anleger und in Abstimmung mit der Bafin wird der Fonds bis zum 30. April 2017 aufgelöst“, hieß es weiter. Die Fondsgesellschaft soll bis dahin alle Immobilien verkaufen und den Erlös an die Anleger auszubezahlen. Eine erste Tranche von voraussichtlich 20 Prozent des Fondsvermögens sei für Juni geplant. Danach strebt die SEB je nach Verkauf halbjährliche Tranchen an.
Reinhard Kutscher, Leiter der Immobilienfonds der Union Investment, sieht in der Auflösung des Immoinvest den „Schlusspunkt einer Entwicklung, die das Produkt bei vielen Kleinanlegern und der Öffentlichkeit in Misskredit gebracht hat“. Jetzt wolle die Branche die Qualität der Fonds wieder herausstreichen. Am 18. Mai entscheidet sich beim Fonds CS Euroreal der Credit Suisse, ob er öffnet oder in die Abwicklung geht.