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Neue Ratings : Fitch stuft Griechenland herauf – S&P stuft Ungarn herab

  • Aktualisiert am

Olaf Scholz war im vergangenen Oktober in Athen beim griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis. Bild: AFP

Athen hat seine Staatsfinanzen inzwischen besser im Griff, attestieren die Kreditfachleute. Ungarn entwickele sich hingegen in die andere Richtung.

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          Die Fachleute der Ratingagentur Fitch sehen die Kreditwürdigkeit Griechenlands zuversichtlicher als zuletzt. Die Bonitätswächter hoben zum Wochenschluss die Bewertung der langfristigen Verbindlichkeiten um eine Stufe auf „BB+“ von zuvor „BB“ an. Damit bescheinigt die Agentur dem Euroland eine ausreichende Bonität weiter im spekulativen Bereich. Der Ausblick sei „stabil“.

          Gründe für die Hochstufung seien eine rückläufige Staatsverschuldung sowie geringere Risiken im Bankensektor. Nach jahrelangem Kampf gegen die Schuldenkrise hält die griechische Regierung allerdings noch in diesem Jahr die Wiedererlangung eines Investment-Grade-Ratings für möglich. Das Prädikat „Investment Grade“ zeichnet Staatsanleihen als „anlagewürdig“ aus.

          Die Mitgliedsländer der Europäischen Währungsunion und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Griechenland in der Ende des Jahres 2009 ausgebrochenen Schuldenkrise insgesamt mehr als 260 Milliarden Euro geliehen. Im Gegenzug verpflichtete sich das am höchsten verschuldete Euroland zu Reformen und harten Sparmaßnahmen. IWF-Mittel in Höhe von 28 Milliarden hatte Griechenland im vergangenen April und damit zwei Jahre früher als geplant zurückgezahlt.

          Die Ratingagentur S&P hat unterdessen die Kreditwürdigkeit Ungarns etwas niedriger eingestuft und ihre Bewertung für das langfristige Fremdwährungsrating auf „BBB-" von zuvor „BBB“ gesenkt. Damit ist Ungarns Bonität noch gerade so im Investmentbereich. Der Ausblick sei auf „stabil“ von zuvor „negativ“ revidiert worden, teilten die Kreditbewerter mit.

          Gründe für den Schritt seien die andauernd hohe Inflation und Energiekosten. Für die Regierung Ungarns dürften die Konsolidierungspläne angesichts einer massiven Staatsverschuldung zu einer Herausforderung werden. Ein wirtschaftliches Risiko stelle die rechtzeitige Bereitstellung von EU-Geld dar, das derzeit eingefroren sei. Im Streit mit Ungarn um Verstöße gegen Rechtsstaatsprinzipien hält die EU-Kommission sämtliche Mittel aus Kohäsionsfonds für das osteuropäische Land zurück. Insgesamt wurden rund 22 Milliarden Euro eingefroren, bis die Regierung in Budapest alle Bedingungen erfüllt.

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