Brückenfinanzierung : Tom Tailor bekommt Luft
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Für Tom Tailor gibt es wieder mehr Hoffnung. Bild: dpa
Endlich einmal positive Nachrichten von Tom Tailor. Eine Brückenfinanzierung wurde vereinbart. Auch wenn diese noch nicht ganz in trockenen Tüchern ist, können Aktionäre hoffen.
Von der angeschlagenen Textilkette Tom Tailor gab es in den vergangenen Monaten im Großen und Ganzen wenig Positives zu hören: Ein schwieriges Verhältnis zum Großaktionär, der Verkauf der verlustreichen Tochtergesellschaft Bonita, der an den Banken scheitert und Refinanzierungsgespräche, die sich dahin quälen.
Am Montagmorgen kann Tom Tailor nun einen kleinen Zwischenerfolg vermelden. In den Gesprächen mit den Konsortialbanken und dem Großaktionär Fosun habe man eine Einigung über eine Brückenfinanzierung bis Mitte August erzielen können.
Fosun wird der Gesellschaft kurzfristig ein Darlehen in Höhe von 18,5 Millionen Euro zur Verfügung stellen, derweil die Konsortialbanken eine am 30. Juni fällige Tilgung auf den Konsortialkredit in Höhe von 7,5 Millionen Euro bis Mitte August aussetzen. Zudem räumen die Banken Tom Tailor eine neue Akkreditivlinie in Höhe von 30 Millionen Euro für Warenbestellungen ein.
Allerdings steht die Bereitstellung der Linien noch unter dem Vorbehalt der Einigung über die endgültigen Bedingungen, des Abschlusses verbindlicher Verträge sowie der Zustimmung der jeweiligen Gremien.
Geht man davon aus, dass es hier keine unverhofften Rückschläge gibt, gewinnt Tom Tailor damit Zeit. Diese will das Unternehmen dazu nutzen, das unabhängige Gutachten über das Geschäft fertigzustellen und eine Einigung über die endgültige Finanzierungsstruktur und die Beiträge der jeweiligen Parteien zu erzielen.
Die deutsche Mode- und Modehandelsbranche ist seit einigen Jahren von zahlreichen Insolvenzen gekennzeichnet. Bisher letztes Opfer war zu Jahresbeginn die renommierte Modefirma Gerry Weber.