Digitale Technik : Samsung dementiert Gerüchte um Elektroautos
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Der südkoreanische Konzern dementiert Gerüchte, dass er mit seinen Produkten in Autos drängen will Bild: AP
Asiatische Elektronikunternehmen drängen in die Auto-Industrie. Das regt die Phantasie an und lässt bei vielen den Wunsch nach mehr aufkommen.
Das Zeitalter der Elektroautos ist auch das Zeitalter der Dementis. Samsung Electronics dementierte am Dienstag in einer Mitteilung an seine Mitarbeiter angebliche Pläne und Spekulationen, ein Elektroauto oder ein selbstfahrendes Auto bauen zu wollen.

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.
Das Unternehmen wolle damit unklare und spekulative Medienberichte in Korea zurechtrücken, sagte eine Sprecherin auf Anfrage. Doch das gesteigerte Interesse Samsungs, elektronische Bauteile für Autobauer zuzuliefern, regt offenbar die Phantasie an.
Drang ins Armaturenbrett
Auch das japanische Elektrounternehmen Panasonic, das seine Zukunft zunehmend weniger in der Verbraucherelektronik, sondern als Lieferant und Partner für die Automobilwirtschaft sieht, wird oft genug nach Plänen für ein „Pana-Auto“ gefragt. Doch es gebe keine Pläne, solch ein Auto zu bauen, bestritt erst vergangenen Monat Yoshio Ito, der Präsident von Panasonics Tochtergesellschaft für Fahrzeug- und Industriesysteme, vor Journalisten in Tokio.
Der Drang der Elektrounternehmen in die Autos und dabei vor allem in die Armaturenbretter ist eine fast logische Konsequenz der zunehmenden Bedeutung, die Digitaltechnik und Software für die Autowirtschaft mittlerweile haben: Navigationssysteme, die Einbindung ins Internet oder die Fahrzeugsteuerung bis hin zu künftigen Selbstfahrsystemen. Mit der technischen Kompetenz für Mobilgeräte wie Handys oder Tablet-Rechner bis hin zur Fertigung von Sensoren sind die asiatischen Elektrounternehmen wie geschaffen als Zulieferer für Autobauer.
Samsung hat mit der Übernahme des amerikanischen Hi-Fi-Spezialisten Harman zudem Wissen im Bereich der Musik- und Sprachsysteme eingekauft. Samsung und Panasonic gehören auch zu den führenden Herstellern von Batterien für elektrisch angetriebene Fahrzeuge. Auch der japanische Elektronikhersteller Sony sieht für seine Bildsensoren zunehmend Potential im Automobilgeschäft.
Samsung hatte Anfang August auf Sicht von drei Jahren Investitionen von 180 Billionen Won (138 Milliarden Euro) angekündigt. Als wichtigste Geschäftsfelder nannte das südkoreanische Vorzeigeunternehmen dabei künstliche Intelligenz, das 5-G-Mobilfunknetz, Arzneimittel und Autobauteile. Es gehe nicht darum, Elektroautos zu entwickeln, betonte die Sprecherin.