Die EU drängt Anleger ins Grüne
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Nachhaltigkeit ist im Trend: Grüne Triebe. Bild: Rainer Wohlfahrt
Nachhaltigkeit ist im Trend, auch in der Geldanlage. Brüssel will jetzt Anleger dazu bringen, nur noch nachhaltige Fonds zu kaufen. Die Idee ist unausgegoren.
Grün ist die Farbe der Stunde. Nicht nur in der Politik, wo sich die Öko-Partei hierzulande großen Zuspruchs erfreut. Auch in der Geldanlage grünt es gewaltig. Alles, was die Umwelt schont, den Menschen hilft, als ethisch korrekt gilt und dazu noch Rendite abwirft, ist äußerst beliebt. Vor allem professionelle Anleger wie Kirchen und Stiftungen sowie junge Hochvermögende legen Wert darauf, ihr Geld guten Gewissens vermehren zu können. Entsprechend berichten Vermögensverwalter seit Jahren über zweistellige Zuwachsraten bei denjenigen unter ihren Fonds, die als nachhaltig gelten. So groß das Umweltbewusstsein der Anleger ist, der EU ist es noch nicht groß genug. Sie will die Vermögensverwalter und ihre Kunden dazu bringen, noch viel mehr Geld in Nachhaltigkeit zu investieren. Am besten ihr ganzes Geld.
Um dies zu erreichen, hat die EU-Kommission im Frühjahr den Aktionsplan für „nachhaltiges Finanzwesen“ vorangetrieben. Zwar nimmt der Gesetzentwurf noch seinen Weg durch die Brüsseler Institutionen und ist somit längst nicht beschlossene Sache. Doch wird der Plan unter Banken, Versicherungen und Fondsgesellschaften, die das Geld ihrer Anleger verwalten, mit Feuereifer diskutiert. Viele finden es zwar im Grundsatz gut, dass die EU die 2015 im Pariser Klimaabkommen festgelegten Ziele erfüllen will. Doch stoßen sie sich am Übereifer der EU, „Investitionen in die richtige Richtung zu lenken“, wie Valdis Dombrovskis, in der Kommission zuständig für den Finanzmarkt, ankündigte.
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