Innovestment : Erste Crowdfunding-Plattform geht in die Insolvenz
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Auch Chocri, Berliner Versender von individueller Schokolade, hatte sich 2014 mit 160.000 Euro über Innovestment finanziert. Bild: dpa
Das Crowdfunding von Immobilien boomt, das von Unternehmen darbt. Nun fordert es sein erstes Opfer: Die Plattform Innovestment ist insolvent.
Die Finanzierung junger Unternehmen bei privaten Anlegern über Internet-Plattformen, das Crowdfunding von Start-Ups ist nicht ohne Risiken. Rund jede vierte Finanzierung ist bislang entweder in der Insolvenz oder im Limbo geendet, in rund der Hälfte der Fälle, gab es für die Anleger hohe Verluste.
Nun hat es mit der Plattform Innovestment erstmals eine Finanzierungsplattform erwischt. Man habe Insolvenz angemeldet, teilte Innovestment vergleichsweise knapp seinen Kunden mit. Die Plattform war in den Jahren 2012 und 2013 vergleichsweise erfolgreich gewesen und hatte damals 24 Projekte mit einem Beteiligungswert von insgesamt rund zwei Millionen Euro plaziert.
Danach wurde es aber sehr still. 2014 kamen noch gerade mal drei Projekte über 290.000 Euro, seitdem nur noch insgesamt zwei im Volumen von 150.000 Euro. Insgesamt hat Innovestment nach eigenem Bekunden 40 Projekte mit einem Beteiligungswert von 6,6 Millionen Euro plaziert, andere Quellen weisen niedrigere Zahlen aus.
Offenkundig konnte sich Innovestment nicht gegen den Trend behaupten, der vor allem für die beiden großen Plattformen Companisto und Seedmatch arbeitete.
Die Finanzierungen blieben von der Insolvenz unberührt, heißt es von Innovestment. Selbst im Falle der Einstellung des Plattformbetriebes seien die Vertragsbeziehungen so gestaltet, dass auch eine direkte Kommunikation zwischen Investoren und Emittenten möglich sei. Indes dürfte sich das in der Praxis für beide Seiten schwierig gestalten.
Nichts Neues gibt es dagegen vom ersten in Schieflage geratenen Immobilien-Cowdfunding-Projekt „Luvebelle“ der Plattform Zinsland. Man bemühe sich weiter darum, dass der im September gestellte Insolvenzantrag der Projektgesellschaft zurückgezogen werde, hieß es zuletzt von Zinsland.
Die Finanzierung von Start-ups per Crowdinvesting war 2016 rückläufig und schrumpfte um 7 Prozent. Allein im vierten Quartal war es um die Hälfte gegenüber dem Vorjahr gefallen. für den Rückgang war ein Einbruch des Finanzierungsvolumens im Schlussquartal 2016. 2017 liegt das Volumen bisher rund 9 Prozent unter dem des Jahres 2016. In diesem Jahr hat es sich bis dato knapp verdreifacht.