Die Rückkehr des Goldes
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Wird 2019 ein „Jahr des Goldes“? Bis jetzt stehen die Chancen gut. Bild: Bloomberg
Wird 2019 ein „Jahr des Goldes“? Der Start war auf jeden Fall nicht schlecht. Goldhändler berichten von höheren Umsätzen – und einer besonderen Nachfrage nach britischen Goldmünzen.
Der Goldpreis ist auch am Montag weiter gestiegen. Mehr als zehn Dollar hat er seit Jahresbeginn zugelegt, mehr als 100 Dollar seit Anfang Oktober – auf zuletzt 1294 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Nachdem der Preis im vergangenen Jahr erst lange Zeit nur gefallen war und dann in der Nähe von 1200 Dollar stagniert hatte, konnte er sich mittlerweile wieder deutlich von dieser Marke absetzen. „Die Gründe liegen auf der Hand“ sagt Eugen Weinberg, Gold-Fachmann der Commerzbank: „Die Wirtschaftsdaten haben zuletzt enttäuscht, die Aktienmärkte sind massiv unter Druck gekommen, also wird Gold von Anlegern als sicherer Hafen gesucht.“ Aber auch die amerikanische Notenbank Federale Reserve (Fed), die in ihrer Zinspolitik zögerlicher erscheine, und der schwächere amerikanische Dollar unterstützten den Goldpreis. Gold-Fachmann Weinberg meint: „Sollte der Goldpreis in Kürze über 1300 Dollar je Unze steigen, könnten die Spekulanten ebenfalls wieder aufmerksamer werden – und für weitere Impulse sorgen.“
Goldhändler in Deutschland berichten von einer starken Nachfrage nach physischen Edelmetallen. „Wir erleben einen Ansturm auf britische Goldmünzen“, sagt Daniel Marburger vom Internetgoldhandel Coininvest. Auch die Zahl der Internetsuchanfragen zum Thema „buy gold“, also Gold kaufen, habe laut Google Trends das höchste Niveau seit der Brexit-Entscheidung im Juni 2016 erreicht. „Das immer wahrscheinlicher werdende No-Deal-Szenario treibt die Briten in den sicheren Hafen Gold“, sagt Marburger. Er spricht von einem „Ansturm, der mit Hamsterkäufen vergleichbar ist“. Die gehandelten Goldmengen überstiegen sogar die Umsatzzahlen in den ersten Wochen nach der Brexit-Abstimmung. Besonders beliebt seien britische Münzen wie „Gold Britannia“ zu einer Unze oder der britische Sovereign, sagt Marburger: „In den vergangenen Wochen profitierte der Goldpreis deutlich von der gestiegenen Risiko-Aversion der Anleger – er setzt seine Rally im neuen Jahr ungehindert fort.“
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