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Höhenflug geht weiter : Goldpreis steigt auf fast 1990 Dollar

Der Preis für die Goldbarren steigt und steigt – das Edelmetall ist begehrt wie nie. Bild: dpa

Der Preis für das Edelmetall erklimmt auch in dieser Woche neue Rekorde. Ein Anlauf auf die Marke von 2000 Dollar sei gleichwohl nur eine Frage der Zeit, meinen einige Analysten.

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          Der Goldpreis hat zum Wochenbeginn dort weitergemacht, wo er vergangene Woche aufgehört hat – mit Rekorden. Im frühen asiatischen Handel stieg der Preis des Edelmetalls am Montag auf knapp 1990 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm), bevor es eine Gegenbewegung gab. Ein Anlauf auf die Marke von 2000 Dollar sei gleichwohl nur eine Frage der Zeit, meinten die Rohstoffanalysten der Commerzbank.

          Christian Siedenbiedel
          Redakteur in der Wirtschaft.

          Auch in Euro wurde mit 1690 Euro je Feinunze ein neues Allzeithoch erreicht. Jack Janasiewicz, Fondsmanager bei Natixis Investment Managers, schreibt, er gehe davon aus, dass Gold „seinen Höhenflug fortsetzen“ werde. Die Commerzbank führt Indizien dafür an, dass der Preis nicht durch Spekulation am Terminmarkt getrieben sei.

          Die sogenannten Netto-Long-Positionen der spekulativen Anleger, gleichsam Wetten an den Terminmärkten auf einen steigenden Preis, seien innerhalb einer Woche sogar um 16,5 Prozent auf lediglich rund 117.000 Kontrakte zurückgegangen und damit fast wieder auf das niedrige Niveau von Anfang Juni zurückgefallen. Offensichtlich habe ein Wandel der Anlegerpräferenz stattgefunden: Statt in Terminkontrakte investierten sie die Anleger lieber in Gold-ETFs, also börsengehandelte Indexfonds.

          Prognosen sehen Goldpreis bei 2300 Dollar

          Seit Anfang des vergangenen Jahres ist der Goldpreis wieder gestiegen, einen zusätzlichen Schub bekam er durch die Corona-Krise. In der vergangenen Woche hatte Gold sogar das alte Allzeithoch aus dem Jahre 2011 übertroffen, das damals in Zeiten von Euro- und Finanzkrise entstanden war und lange Jahre als kaum einholbar gegolten hatte. Im Frühjahr schon hatten Analysten der Investmentbank Goldman Sachs zu den ersten gehört, die es für möglich hielten, dass die Unsicherheit durch die Corona-Krise den Goldpreis über den Rekord treiben könnte. Sie sollten recht behalten.

          Jetzt haben sie ihre Prognose auf 2300 Dollar je Feinunze innerhalb der nächsten zwölf Monate hoch gesetzt. Insbesondere große Zuflüsse zu Gold-ETF, das sind börsengehandelte Indexfonds, haben den Goldpreis hochgetrieben. Die Notenbanken dagegen haben zuletzt sogar weniger Gold gekauft, auch die Schmucknachfrage ist wegen der Corona-Krise eingebrochen. Zu den größten Käufern von Barren und Münzen im ersten Halbjahr gehörten die Deutschen, die ihre Nachfrage gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt haben.

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