Die Europäischen Zentralbank im letzten Licht des Tages. Bild: dpa
Drei Prozent Inflation, die Wirtschaft wächst, selbst in Italien: Die EZB ringt darum, ob die Geldpolitik langsam den Krisenmodus verlassen kann. Das bewegt auch die Finanzmärkte.
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Jetzt kommt es Schlag auf Schlag: Nach Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann und dem niederländischen Notenbank-Gouverneur Klaas Knot hat nun auch Bundesbank-Präsident Jens Weidmann gefordert, im EZB-Rat, dem obersten geldpolitischen Gremium der Notenbank, müsse endlich über die Anleihekäufe der Notenbank geredet werden. Weidmann will sich zwar noch nicht festlegen, wann die Notenbank endgültig aus ihrem Krisen-Anleihekaufprogramm PEPP aussteigt. Bislang ist ein Ende im März kommenden Jahres vorgesehen. „Damit die Käufe dann nicht ruckartig enden müssen, sollten wir sie schon vorher schrittweise zurückfahren, wenn es die Situation erlaubt“, sagt Weidmann.
Es geht um viel: Die „Falken“ im EZB-Rat, also die Befürworter einer strafferen Geldpolitik, bringen sich offenkundig in Stellung. Sie wollen die Anleihekäufe so bald wie möglich zurückfahren und am liebsten auch irgendwann ganz einstellen. Die „Tauben“, die Befürworter einer lockereren Geldpolitik, oftmals eher aus Südeuropa, wollen dagegen lieber möglichst lange an die Käufen festhalten. Das Spiel aus Druck und Gegendruck der unterschiedlich eingestellten Notenbanker bewegt im Augenblick auch die Finanzmärkte. Schon am Dienstag hatten die ersten Äußerungen von EZB-Ratsmitgliedern zu dem Thema den Wechselkurs des Euro steigen und die Kurse der Bundesanleihen fallen lassen.
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