Geldquellen für Öl versiegen nicht
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Offiziell von Anlegern verpönt, tatsächlich gefragt: Ölinvestitionen Bild: AFP
Öl, Gas und Kohle werden am Aktienmarkt zunehmend kritisch gesehen. Doch abseits der Börse pumpen Großinvestoren Milliarden in die Branche.
Das musste wohl raus. Larry Fink, Chef von BlackRock, der größten Fondsgesellschaft der Welt, wollte jedenfalls kein Blatt vor den Mund nehmen, als er kürzlich am Rande des Weltklimagipfels in Glasgow an einer Diskussionsrunde teilnahm. An den Kapitalmärkten spiele sich gerade eine gewaltige Greenwashing-Operation ab, schimpfte der Finanzmanager. Im großen Stil kauften „undurchsichtige private Unternehmen“ börsennotierten Konzernen Geschäfte mit den fossilen Brennstoffen Kohle, Öl und Gas ab.
Was Fink damit meinte: Große Energie- und Rohstoffkonzerne wie Shell, BHP und Rio Tinto, deren Aktien an der Börse gehandelt werden, stehen üblicherweise im Rampenlicht der öffentlichen Aufmerksamkeit. Wenn sie ihr fossiles Geschäft durch Verkäufe verkleinern, sehen sie dadurch „grüner“ und nachhaltiger aus. Aber die Kohleminen und Ölfelder verschwinden dadurch eben nicht vom Erdboden, sie wechseln lediglich den Besitzer – und die neuen Eigentümer müssen, so die Kritik des BlackRock-Chefs, der Öffentlichkeit häufig weniger Rechenschaft ablegen als die börsennotierten Vorbesitzer, weil sie geringeren Transparenz- und Berichtspflichten unterliegen als diese. Das gilt für Private-Equity-Häuser, die Mehrheitsbeteiligungen an Unternehmen erwerben, für schwerreiche Privatleute und Staatskonzerne, die im Energiemarkt eine wichtige Rolle spielen.
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