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Erster Anstieg seit 2018 : D-Mark im Millionenwert von Deutscher Bundesbank umgetauscht

  • Aktualisiert am

Gartenzwerge sind vielen Deutschen lieb und teuer: Als wahrer Schatz entpuppten sich die tönernen Gesellen für einen Erben, der in ihren Bäuchen reichlich D-Mark-Münzen fand und diese bei der Deutschen Bundesbank in Euro tauschte. Bild: dpa

Seit mehr als 20 Jahren wird in vielen Ländern Europas mit Euro bezahlt. Die alten Währungen sind dennoch nicht völlig verschwunden. In diesem Jahr wurde sogar wieder mehr umgetauscht.

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          Die Deutsche Bundesbank hat in diesem Jahr mehr als 49 Millionen D-Mark in Euro umgetauscht. Erstmals seit 2018 stieg das Volumen damit wieder. Bundesbank-Vorstandsmitglied Johannes Beermann führt dies vor allem darauf zurück, dass es während der Corona-Pandemie 2021 wegen des zeitweise eingeschränkten Dienstleistungsangebots der Bundesbank-Filialen schwieriger war, D-Mark zu tauschen. „Entsprechend könnten sich in den vergangenen zwei Jahren Bestände angesammelt haben, die nun in Euro umgetauscht wurden“, sagte Beermann. Als generelle Trendwende wertet Beermann den Anstieg im zu Ende gehenden Jahr nicht: „Ich rechne nicht damit, dass die Umtauschzahlen weiter steigen werden. Es wird stetig weniger.“

          Fast 21 Jahre nach der Einführung des Euro-Bargeldes sind D-Mark-Scheine und -Münzen im Milliardenwert noch nicht zurückgegeben. Nach Angaben der Bundesbank belief sich der noch ausstehende Gesamtwert Ende November auf knapp 12,3 Milliarden Mark (etwa 6,29 Milliarden Euro).

          „Deutschland ist eins von sechs Ländern im Euroraum, die sowohl nationale Banknoten als auch nationale Münzen unbefristet umtauschen“, erläuterte Beermann. Auch in Österreich und Irland sowie in den drei baltischen Staaten Estland, Lettland, Litauen können Verbraucherinnen und Verbraucher Scheine wie Münzen ihrer alten Landeswährung unbefristet in Euro umtauschen.

          Milliarden an D-Mark noch ausstehend

          Der allergrößte Teil der D-Mark-Bestände wurde rund um die Einführung der neuen Euro-Scheine und -Münzen zum Jahreswechsel 2001/2002 eingewechselt. Nach wie vor sind Banknoten im Wert von 5,7 Milliarden Mark sowie Münzen im Volumen von rund 6,6 Milliarden Mark nicht zurückgegeben. „D-Mark-Münzen verschwinden eher mal, ein Teil der Münzen dürfte für immer verloren sein. Banknoten sind mehr wert und werden deshalb besser gehütet“, sagte Beermann.

          Einen Teil des alten Geldes vermutet die Notenbank auch außerhalb Deutschlands. „Wie viel D-Mark noch im Ausland liegt, wissen wir nicht genau. Die Bundesbank registriert nur die Einzahlungen“, erläuterte Beermann. Der Umtausch der alten Scheine und Münzen ist bei allen 31 Filialen der Deutschen Bundesbank oder per Postweg über die Filiale Mainz möglich. Der Wechselkurs ist unverändert: Einen Euro bekommt man für 1,95583 D-Mark.

          Die Bundesbank hat in Hessen im laufenden Jahr bislang rund 2,96 Millionen Mark in Euro umgetauscht. Damit waren die bis Ende November in Frankfurt bei der Hauptverwaltung Hessen der Notenbank sowie in der Bundesbank-Zentrale eingereichten Bestände höher als ein Jahr zuvor, wie aus Daten der Bundesbank hervorgeht. Im Vergleichszeitraum 2021 lag der Wert der eingewechselten alten Scheine und Münzen bei rund 2,15 Millionen Mark.

          Mit dem Euro-Beitritt Kroatiens zum 1. Januar 2023 bietet die Bundesbank vorübergehend auch an, kroatische Kuna in ihren Filialen in Deutschland in Euro zu wechseln - zumindest im Januar und Februar des neuen Jahres.

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