Börsengänge : Cherry muss kleinere Törtchen backen
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Einst wie heute: Tasttauren von Cherry Bild: Picture-Alliance
Auch wenn der Börsengang des Computerzubehör-Herstellers Cherry nicht ganz die Kirsche auf der Torte war, ist er gelungen. Auch sonst gibt es einiges an Neuigkeiten aus dem Geschäft.
Der Hersteller von Computer-Tastauren und anderem Zubehör, Cherry, muss sich bei seinem Börsengang mit einem Ausgabepreis im unteren Bereich der Spanne zufrieden geben. Dieser sei auf 32 Euro je Aktie festgelegt worden, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in München mit. Die Spanne hatte bei 30 bis 38 Euro gelegen.
Die anfängliche Marktkapitalisierung des Unternehmens liege bei 778 Millionen Euro. Hier hatte Cherry im besten Fall fast eine Milliarde Euro erwartet. Der Bruttoemissionserlös inklusive Mehrzuteilungsoption beträgt 416 Millionen Euro. Cherry selbst erhält davon lediglich 138 Millionen Euro, der Rest geht an Altaktionäre. Der Streubesitz liege bei rund 53 Prozent. Erster Handelstag im Regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse soll der 29. Juni sein.
Unter Gamern ist das Unternehmen vor allem für seine klickenden mechanischen Tastaturen bekannt, von denen sie sich beim Zocken eine höhere Präzision erhoffen. „Cherry-Tastatur“ war auch einst ein Synonym für Standard-Tastaturen.
Neu an die Börse könnte der Logistiker Trans-O-Flex kommen. Die Investmentbank JP Morgan bereite einen Börsengang in Frankfurt für den September vor, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Die Notierung könnte die Weinheimer mit etwa einer Milliarde Euro bewerten. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Pharma-, Kosmetik- und Elektronik-Transporte und schreibt nach einer Sanierung seit 2018 wieder schwarze Zahlen.
Für die 2019 gegründete Callcenter-Sparte Majorel prüfte Bertelsmann der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge Verkaufsoptionen, zu denen auch ein Börsengang gehört, der das Unternehmen . mit bis zu drei Milliarden Euro bewerten könnte.
Schon nächstes Jahr könnte der Online-Modehändler Best Secret an die Börse gehen, sagte Jörg Rockenhäuser, der Deutschland-Chef von Mehrheitseigner Permira der Süddeutschen Zeitung. Der Börsenwert könnte mehr als zwei Milliarden Euro betragen.
In der Schweiz schließlich plant Astrocast, Entwickler von Mini-Satelliten, die technischem Gerät in unzugänglichen Gebieten Internetzugang verschaffen, an die Börse zu gehen. Zu den Unterstützern des Startups gehören der Wagniskapitalgeber Adit Ventures, die Venture-Sparte von Airbus SE sowie die Europäische Weltraumagentur. Im dritten Quartal will Astrocast einen Aktienanteil von 30 bis 40 Prozent an der Euronext über ein Direktlisting notieren.