Staatsanleihen : Bund plaziert zehnjährige Anleihe mit Negativzins
- Aktualisiert am
Sollte die Eurozone in eine Rezession rutschen, könnte die Negativverzinsung langfristig anhalten. Bild: dapd
Der Bund hat erstmals seit dem Herbst 2016 wieder eine zehnjährige Anleihe mit negativer Rendite verkauft.
Erstmals seit etwa zweieinhalb Jahren hat der Bund wieder eine zehnjährige Anleihe mit negativer Rendite verkauft. Wie die Bundesbank am Mittwoch in Frankfurt mitteilte, wurde in der Plazierung eine durchschnittliche Rendite von minus 0,05 Prozent erzielt. Das bedeutet, dass Anleger dem Bund unter dem Strich etwas dafür zahlen, damit sie ihr Geld bei ihm Anlegen dürfen. Zuletzt war das bei einer Auktion zehnjähriger Anleihen im Herbst 2016 der Fall gewesen.
Im freien Handel war die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen bereits am vergangenen Freitag wieder in den negativen Bereich gefallen. Dies ist Folge einer hohen Anlegernachfrage nach Sicherheit angesichts trüber Konjunkturaussichten. Bundesanleihen gelten an den Finanzmärkten als sehr sichere Anlageklasse. Sind sie begehrt, steigen ihre Kurse, was im Gegenzug ihre Rendite drückt. Negative Renditen kosten Anleger Geld, dem Staat erbringen sie dagegen faktisch eine Einnahme bei der Schuldenaufnahme.
Angesichts der anhaltenden Unsicherheit rund um den Brexit und der trüben Konjunkturaussichten haben Anleger auch am Mittwoch einen Bogen um Aktien gemacht. Bei Anleihen griffen Investoren hingegen zu. Das drückte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf minus 0,062 Prozent von zuvor minus 0,014 Prozent und damit auf den niedrigsten Stand seit zweieinhalb Jahren.