Überforderter Tesla-Chef : Dieser Investor will die Macht von Elon Musk beschneiden
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Elon Musk Bild: AP
Elon Musk hat die volle Kontrolle über Tesla – und gibt sich überfordert. Jetzt wird deutlich: Ein Investor kämpft schon länger dafür, Musk Arbeit und Macht abzunehmen.
Tesla-Chef Elon Musk scheint überfordert – dieser Eindruck ergibt sich aus einem Interview, das er jüngst gegeben hat. In der „New York Times“ klagte Musk, er habe angesichts der Produktionsprobleme des Model 3 teilweise tagelang das Unternehmen nicht verlassen und fast die Hochzeit seines Bruders verpasst. Er nehme Schlafmittel, um überhaupt noch einschlafen zu können. Zuvor hatte er getwittert, er überlege, Tesla von der Börse zu nehmen – doch der Plan erwies sich als höchst unausgegoren.
Dabei führt Musk mindestens drei Unternehmen gleichzeitig: nicht nur den Elektroauto-Bauer Tesla, sondern auch das Raumfahrtunternehmen Space X und die „Boring Company“, die Tunnel für neue Verkehrssysteme bauen will, zum Beispiel für den „Hyperloop“. In den vergangenen Tagen wurde mehrfach diskutiert, ob das zu viel für Musk ist.
Blackrock wollte einen anderen Verwaltungsrats-Vorsitzenden
Jetzt wird deutlich: Schon in der Vergangenheit hat ein Investor eine Initiative unternommen, um Musk zu entlasten – oder auch: seine Macht zu beschneiden. Bei Tesla ist Musk nämlich nicht nur der oberste Manager, er steht gleichzeitig an der Spitze des Verwaltungsrats. Das ist in den Vereinigten Staaten mit starken Vorstandschefs häufig so – auch bei Elon Musk, der Tesla groß gemacht hat und selbst rund ein Fünftel des Unternehmens besitzt.
Die Fondsgesellschaft Blackrock allerdings hat schon im Juni dafür gestimmt, den Vorsitz des Verwaltungsrats an einen externen Manager zu vergeben. Das ergibt sich laut der Nachrichtenagentur Reuters aus Unterlagen, die bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht worden sind. Blackrock gehört zu den größten Fondsgesellschaften der Welt, ihre Fonds halten rund vier Prozent von Tesla. Damit gehört Blackrock zu den zehn größten Eigentümern des Konzerns.
Allerdings fand der Vorschlag damals keine Mehrheit. Nur mit 17 Millionen Aktien sei am Ende für die Initiative gestimmt worden, rund das Dreifache der Blackrock-Stimmen. Die Besitzer von 86 Millionen Aktien hätten sich gegen den Vorschlag ausgesprochen – darunter wahrscheinlich Elon Musk mit mehr als 30 Millionen Aktien, zudem die Fondsgesellschaften Vanguard und Fidelity.