Dax über 14.000 Punkten : Amerikas Notenbankchef beflügelt die Aktienmärkte
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Mit seinen Aussagen zu dauerhaft niedrigen Zinsen treibt der Chef der Federal Reserve die Aktienmärkte weiter in die Höhe. Und nun?
Der deutsche Aktienindex Dax hat am Donnerstagmorgen wieder die Marke von 14.000 Punkten übersprungen. Zwar konnte sich der Leitindex zunächst nicht stabil über der Marke halten; aber gegenüber den 13.700 Punkten, auf die er am Dienstag gesunken war, hat er sich deutlich erholt. Damit folgte er den Börsen in den Vereinigten Staaten und in Asien, die an den vergangenen beiden Handelstagen kräftige Zugewinne verbuchen konnten.
Als Auslöser für die gute Stimmung an den Aktienmärkten gilt der Chef der amerikanischen Notenbank Federal Reserve. Jerome Powell hatte schon am Dienstagabend vor dem Bankenausschuss des amerikanischen Senats gesagt, die Geldpolitik der Fed müsse auf absehbare Zeit unterstützend bleiben. Die von der Corona-Pandemie schwer getroffene Wirtschaft sei noch für geraume Zeit auf geldpolitische Hilfen angewiesen. Dazu zählen auch Anleihekäufe der Notenbank. Die konjunkturelle Erholung sei „uneinheitlich und noch längst nicht abgeschlossen“, sagte Powell.
Der Geldhahn bleibt offen
Damit zerstreute Powell offensichtlich Befürchtungen am Markt, dass eine höhere Inflation die Fed dazu veranlassen könnte, den Geldhahn zuzudrehen. Marktteilnehmer werteten die Aussagen des Notenbankchefs als ein Bekenntnis zu anhaltend niedrigen Zinsen, was gemeinhin gut für die Aktienmärkte ist.
Die amerikanischen Börsen reagierten denn auch am Mittwoch mit deutlichen Zugewinne. Der Standardwerteindex Dow Jones erreichte im Tagesverlauf einen Rekordstand und schloss am Abend 1,4 Prozent höher auf 31.961 Punkten. Der zuletzt schwächer gelaufene technologielastige Nasdaq rückte ein Prozent auf 13.597 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 1,1 Prozent auf 3925 Punkte zu.
Die asiatischen Börsen ließen sich von der Zuversicht anstecken. In Tokio legte der japanische Leitindex Nikkei 225 um 1,7 Prozent zu. In Hongkong gewann der Leitindex Hang Seng 1,5 Prozent. Und die südkoreanischen Indizes rückten sogar um mehr als drei Prozent vor.
Die Zinsen steigen trotzdem weiter
Nicht stoppen konnte Powell allerdings den Zinsanstieg an den Anleihemärkten, die Ausdruck der Inflationssorgen sind. Deutsche Bundesanleihen sind am Donnerstag mit Kursverlusten in den Handel gegangen, was eine Steigerung der Renditen mit sich bringt. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future fiel zu Handelsbeginn um 0,18 Prozent auf 173,92 Punkte. Zehnjährige Bundesanleihen rentierten mit minus 0,29 Prozent; die Rendite liegt damit weiterhin in der Nähe ihres höchsten Standes seit Mitte 2020.
In den Vereinigten Staaten treibt das von der Regierung geplante Konjunkturpaket mit einem anvisierten Umfang von 1,9
Billionen Dollar die Sorge vor steigender Inflation. In Amerika rangieren die Renditen auf einem einjährigen Höchststand.