Jahreseröffnung Deutsche Börse : Lagarde: Zinsen müssen noch weiter steigen
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EZB-Präsidentin Lagarde: Wir müssen die Inflation senken - und wir werden dieses Ziel erreichen Bild: AFP
Während sich erste Mitglieder des EZB-Rates vorsichtiger über weitere Zinserhöhungen äußern, wirbt EZB-Präsidentin Lagarde bei der Jahreseröffnung der Deutschen Börse für die geldpolitische Straffung.
Im Ringen um den künftigen Kurs der Europäischen Zentralbank (EZB) hat EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Montagabend weitere Zinserhöhungen als unabdingbar bezeichnet.
„Wir haben deutlich gemacht, dass die EZB-Zinsen noch deutlich und stetig steigen müssen, um ein ausreichend restriktives Niveau zu erreichen, und dass sie so lange wie nötig auf diesem Niveau bleiben müssen“, sagte Lagarde auf der Jahreseröffnung der Deutschen Börse in Eschborn.
Während die Energieinflation zuletzt zurückgegangen sei, steige die zugrundeliegende Inflation weiter: „Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich Inflationsraten, die über dem 2-Prozent-Ziel der EZB liegen, nicht in der Wirtschaft festsetzen“, sagte Lagarde.
„Wir müssen die Inflation senken – und wir werden dieses Ziel erreichen“, hob die EZB-Präsidentin hervor.
Forderung nach kleineren Zinsschritten
Zuvor hatten sich zwei EZB-Ratsmitglieder etwas zurückhaltender über den weiteren Kurs geäußert. Der griechischen Notenbankchef Yannis Stournaras sagte in einem Interview, die Notenbank solle aufgrund der sich abflauenden Konjunktur die Zinsen nicht mehr so stark erhöhen: „Meiner Meinung nach sollte die Anpassung der Zinssätze gradueller sein.“
Der italienische Notenbankchef Ignazio Visco wiederum hob in einer Rede hervor, er sehe zumindest nicht ein, warum es für die EZB in der aktuellen Situation mit größeren Risiken verbunden sein sollte, bei den Zinserhöhungen zu wenig zu tun als zu viel.
Entschlossener äußerte sich Peter Kažimír, der Notenbankchef der Slowakei: „Ein Rückgang der Inflation in zwei aufeinanderfolgenden Monaten ist eine gute Nachricht. Aber es ist kein Grund, das Tempo der Zinserhöhungen zu drosseln.“