Die Amtszeit von EZB-Präsident Mario Draghi endet am 31. Oktober. Bild: Hans Christian Plambeck/laif
EZB-Präsident Mario Draghi demonstriert noch einmal seine Stärke. Doch längst sind Kräfte am Werk, die die Macht der Notenbanken aushöhlen. Werden mit dem Ende der Ära Draghi die Karten neu gemischt?
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Am vergangenen Dienstag demonstrierte Mario Draghi noch einmal, und vielleicht zum letzten Mal, sein Verständnis von der Macht des Präsidenten der Europäischen Zentralbank. Der Ort war ein ehemaliges Kloster im portugiesischen Sintra, das heute einen Bestandteil einer großzügigen Hotelanlage bildet und der EZB als Ort einer jährlichen Konferenz dient, die Geldpolitiker, Ökonomen und Journalisten aus aller Welt zu einer dreitägigen Veranstaltung versammelt.
An jenem Dienstag hielt Draghi wie üblich den Eröffnungsvortrag, der sich in diesem Jahr mit den ersten zwanzig Jahren der Europäischen Währungsunion befasste und besonders mit den geldpolitischen Ereignissen der vergangenen knapp acht Jahre, in denen er die EZB geleitet hat. Gegen Ende seines Vortrag wandte sich Draghi plötzlich der Gegenwart und der nahen Zukunft zu. Sollte sich die wirtschaftliche Lage nicht verbessern und Anzeichen für einen Anstieg der Inflationsrate auf das EZB-Ziel von knapp 2 Prozent ausbleiben, werde die Europäische Zentralbank handeln, kündigte er an.
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