
Steigende Zinsen : Der Traum vom Eigenheim platzt
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Es hätte so schön sein können: Einfamilienhaus auf Sylt Bild: dpa
Teure Zinsen machen so manches mittlerweile Hausprojekt unbezahlbar. Ein frühes Einsehen ist besser als eine unbezahlbare Rechnung.
Die Zinswende der Notenbanken kennt einige Gewinner. Auf dem Tagesgeldkonto gibt es endlich wieder Zinsen, und viele Banken können im Kreditgeschäft ihre Margen ausweiten.
Es gibt aber auch viele Verlierer. Das sind die großen Schuldner wie die Bundesrepublik Deutschland, Italien oder die USA. Es sind aber auch die vielen kleinen Schuldner, die sich Haus, Auto oder Urlaub auf Kredit finanzieren wollten. Das ist nun deutlich teurer als vor einem Jahr und macht in Kombination mit hoher Inflation den Menschen, die ohnehin knapp bei Kasse sind, das Leben schwer.
Hohes Klumpenrisiko, unterschätzte Nebenkosten
Nicht knapp bei Kasse sind indes diejenigen, die über den Bau oder Kauf einer Immobilie nachdenken. Wer kein Eigenkapital auf der hohen Kante hat, sollte die Pläne gleich begraben. Und wer auf Reserven zurückgreifen kann, sollte kühl rechnen, ob er sie wirklich in eine Immobilienfinanzierung stecken möchte.
Aus Geldanlagegesichtspunkten ist das Familienheim oft keine gute Idee: hohes Klumpenrisiko, unterschätzte Nebenkosten, überschätzter Wiederverkaufswert.
Aus emotionaler Sicht mag es gute Gründe für ein solches Familienheim-Projekt geben. Doch dann sollte die Finanzierung stimmen. Schnürt der teure Kredit die Lebensfreude ab, weil fortan jeder Euro zweimal umgedreht werden muss, ist das Projekt keine gute Idee. Derzeit werden viele Kredite mit niedrigerer Tilgung erkauft. Das mindert zwar heute die Kreditlast, ist aber trügerisch, denn der Kredit läuft dadurch Jahre länger.