Die EZB bremst im Kampf gegen die Inflation
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Die EZB im Frankfurter Morgennebel Bild: Tom Wesse
Die Fed und die Bank of England erhöhen ihre Zinsen so schnell wie kaum jemals zuvor, um den rasant steigenden Preisen zu begegnen. Die Europäische Zentralbank sucht ihr eigenes Tempo.
Die Notenbanken in Amerika und England stemmen sich weiter mit Zinserhöhungen gegen die rasanten Preissteigerungen. Nachdem am späten Mittwoch Abend deutscher Zeit die amerikanische Federal Reserve ihre Zinssätze abermals um ein Dreiviertel Prozent angehoben hat, folgte am Donnerstag die Bank of England mit einem ebenso kräftigen Zinsschritt. In Großbritannien hat die Notenbank den Leitzins auf 3 Prozent erhöht und zugleich eine Rezession bis Mitte 2024 vorausgesagt. Der Zinsschritt um 0,75 Punkte war der größte seit gut dreißig Jahren.
Für die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) stellte deren Präsidentin Christine Lagarde am Donnerstag klar, dass die Zinsentscheidungen der Fed keine Richtschnur seien. Zwar beeinflussten die Amerikaner mit ihrer geldpolitischen Linie die Weltmärkte, sagte sie auf einer Konferenz in Riga. Doch könne die EZB die Entscheidungen der US-Notenbank nicht einfach nachahmen. Sie stellte zwar ebenfalls weitere Zinserhöhungen in Aussicht. Die konjunkturelle Lage auf beiden Seiten des Atlantiks sei aber nicht gleichartig. Daher könne die EZB im Kampf gegen die ausufernde Inflation nicht „im gleichen Tempo“ wie die Fed vorgehen.
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