„Wir dürfen nicht naiv sein“
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René Obermann, 60, war von 2006 bis 2013 Vorstandsvorsitzender der Deutschen Telekom. Heute ist er Aufsichtsratschef von Airbus und mitverantwortlich für das Europageschäft der Private-Equity-Gesellschaft Warburg Pincus. Bild: Jens Gyarmaty
Der frühere Telekom-Chef René Obermann arbeitet heute für einen Finanzinvestor. Im Interview spricht er über die Gefahren der Künstlichen Intelligenz, den Umgang mit China – und die Fragilität der Börsen.
Herr Obermann, die Finanzwelt ist in Aufruhr: erst die Pleite der Silicon Valley Bank, dann das Drama um die Credit Suisse. Wie gefährlich ist das?
Die wichtigste Frage ist, ob die Ereignisse Kettenreaktionen auslösen, die andere Banken in Existenznot bringen. Davon ist bislang glücklicherweise wohl nicht auszugehen.
Sie sind seit 2015 für die Beteiligungsgesellschaft Warburg Pincus tätig und verantworten dabei vor allem Investitionen in die Technologiebranche. Leiden diese Firmen nicht gerade besonders?
Lassen wir die Kirche im Dorf. Investoren und Unternehmen müssen jetzt mit höheren Kapitalkosten zurechtkommen, auch solche, die das nicht so gut verkraften können. Das ist bedauerlich und schlimm für einige. Aber angesichts der Liquiditätsschwemme der vergangenen Jahre besteht grundsätzlich weiterhin Spielraum zur Finanzierung von guten Unternehmen und Innovationen.
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