Yellen sieht Gefahr neuer Finanzkrise
- Aktualisiert am
Janet Yellen Bild: Reuters
Einst sagte sie, es werde „zu Lebzeiten“ keine neue Krise mehr geben – nun scheint sich Janet Yellen da nicht mehr so sicher zu sein. Es gebe „gigantische Löcher im System“.
Die ehemalige amerikanische Notenbankchefin Janet Yellen hat vor der Gefahr einer neuen Finanzkrise gewarnt. Grund dafür sei die derzeit vorangetriebene Deregulierung des Finanzsektors. „Ich denke, die Dinge haben sich gebessert – aber dann denke ich wieder, dass es gigantische Löcher im System gibt“, sagte die ehemalige Fed-Chefin dem Sender CNBC zufolge in einem öffentlichen Gespräch mit dem renommierten Ökonomen Paul Krugman in New York. „Die Werkzeuge, um mit aufkommenden Problemen umzugehen, sind in den Vereinigten Staaten nicht großartig.“
Sie sei insbesondere besorgt über die hohen Schulden von Unternehmen. Amerikanische Unternehmen seien zur Zeit mit 9,1 Billionen Dollar verschuldet. 2007, ein Jahr vor der Finanzkrise, lag die Unternehmensverschuldung bei lediglich 4,9 Billionen Dollar. „Die Unternehmensverschuldung ist derzeit ziemlich hoch – und ich denke, die Gefahr besteht, dass wenn etwas anderes einen Abschwung verursacht, diese Schulden den Abschwung verlängern und für viele Unternehmenspleiten außerhalb des Finanzsektors sorgen könnten“, sagte die Ökonomin, die im Februar die Spitze der mächtigsten Notenbank der Welt verlassen hatte.
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